FALCONER - Armod
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2011
Mehr über Falconer
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Blade (Sony Music)
- Release:
- 04.06.2011
- Svarta Änkan
- Dimmornas Drottning
- Griftefrid
- O, Tysta Ensamhet
- Vid Rosornas Grav
- Grimborg
- Herr Peder Och Hans Syster
- Ekkundapolskan
- Grimasch On Morgonen
- Fru Silfver
- Gammal Fäbodpsalm
Was drei Jahre währt, wird also endlich gut
So lange wie noch nie, namentlich drei Jahre, mussten sich Fans auf ein neues Lebenszeichen ihrer schwedischen Power-Metal-Heroen gedulden, doch nun steht der "Among Beggars And Thieves"-Nachfolger endlich in den Startlöchern und bereit, FALCONER-Anhänger ebenso zu verzücken, wie die vergangenen sieben Studioalben.
Eine beachtliche Anzahl von Schaffenswerken also, stellt sich indes dennoch die Frage, ob Mathias Blad und seine Komparsen anno 2011 mit "Armod" an die Glanzzeiten beispielsweise der ersten drei herausragenden Lebenszeichen anknüpfen können. Auch auf Album Nummer Acht warten die Schweden mit dem bereits bekannten Erfolgsrezept: Hier wird abwechslungsreicher, sowie mit vielen Facetten aufgestatteter Power Metal zelebriert und mit kleineren Soundspielchen im Folk-Bereich aufgepeppelt. Altbewährtes also im Hause FALCONER? Nicht ganz, wurde "Armod" doch gänzlich in Schwedisch eingesungen, was für das lyrische Verständnis nicht gerade förderlich ist.
Musikalisch hingegen bleibt sich das Quintett im sehr guten Bereich nach wie vor treu: Bereits der Opener 'Svarta Änkan' wartet bereits mit einem Höchstgeschwindigkeitsriff auf und setzt die Messlatte zu Beginn hoch an. Im typischen Stakkato-Riff durchfahren kräftige Gitarren diesen melodischen und wuchtigen Eröffnungstrack, der mit einem ruhigen Mittelteil ausgestattet ist. Atmosphärisch und mystisch geht es schließlich mit 'Dimmornas Drottning' weiter, bei dem die schwedischen Texte recht gut zur Geltung kommen. Ähnlich abwechslungsreich folgen die restlichen neun Stücke. Auf der einen Seite haben wir rasende, aber nie die Melodie verachtende Stücke wie 'Griftefrid' oder 'Fru Silfver' und auf der anderen diese starken Gänsehaut-Momente, die in Form von ruhigen, gediegenen Passagen die Glanzpunkte besetzen. 'O, Tysta Ensamhet' oder das mit Geigen begleitete 'Eklundapolskan' stehen hierfür Paten. Midtempo-Brecher der Marke 'Grimborg' oder 'Herr Peder Och Hans Syster' werden überdies auch nicht außer Acht gelassen. An Variabilität mangelt es der Platte also nicht.
Über allem thront, wie fast immer, Blads markantes, melodisches Gesangsorgan, wodurch jene Songs das typische FALCONER-Feeling bekommen. Dabei ist es unerheblich, ob der gute Mann seine Texte in Schwedisch, Englisch oder Suaheli hinausposaunt, eine unnachahmliche Stimme hat Blad in jeder Sprache. Für alle Text-Freunde, die der schwedischen Sprache jedoch nicht allzu mächtig sind, dürfte sich die lyrische Wahl jedoch als Fauxpass herausgestellt haben. Nichtsdestotrotz erreicht "Armod" ein herausragendes, kompositorisches Level und lässt die eine oder andere schwächere Platte der Vergangenheit schnell vergessen. Das für FALCONER-Verhältnisse lange Warten hat sich also mit kleineren Schönheitsflecken vollends gelohnt.
Anspieltipps: Svarta Änkan, Dimmornas Drottning, Eklundapolskan, Fru Silfver
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp