FALL OF CARTHAGE - Behold
Mehr über Fall Of Carthage
- Genre:
- Modern Metal / Metalcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- MDD Records
- Release:
- 29.05.2015
- Upon The Small Things
- Degeneration
- Dawn Of The Enemy
- Imperfection
- Home In A Wasteland
- Menace To Myself
- Necessitarianism
- Means To Be Alive
- Leave Them Behind
- More Than Nothing
- Behold
PANTERA trifft Metalcore
FALL OF CARTHAGE ist fast so etwas wie eine nordrhein-westfälische Metal-Supergroup, sind doch hier mit Martin Buchwalter und Arkadius Antonik zwei absolute Größen der dortigen Underground-Szene vertreten. Buchwalter ist unter anderem bei den Thrashern PERZONAL WAR als Schlagzeuger aktiv und machte sich auch bereits als Produzent einen Namen - immerhin haben schon Größen wie PAUL DI'ANNO, ACCUSER und DESTRUCTION in seinen Gernhart Studios Alben aufgenommen. Atonik hingegen ist bisher hauptsächlich als Gitarrist, Sänger und Mastermind hinter SUIDAKRA bekannt geworden. Die Celtic-Metaller aus Monheim am Rhein sind mittlerweile bereits seit 1994 aktiv und haben sich im deutschen Underground einen festen Rang erspielt. Mit FALL OF CARTHAGE starten die beiden Musiker nun ein neues Nebenprojekt, dessen Line-Up vom bisher noch unbekannten Sascha Aßbach am Mic komplettiert wird.
Wer jetzt mit einer bunten Mischung aus Thrash und Celtic Metal rechnet, der wird allerdings auf dem Erstling "Behold" nicht fündig. Antonik und Buchwalter verlassen hier nämlich ihre angestammten musikalischen Pfade und schlagen eine deutlich modernere Richtung ein. Den Sound kann man dabei am besten als eine Mixtur aus PANTERA, SOILWORK und einer guten Portion Metalcore beschreiben. Die Jungs selbst geben dabei an, dass sie sich wenig Gedanken um die musikalische Ausrichtung des Projektes gemacht haben, sondern vielmehr ihrer Spielfreude freien Lauf lassen wollten. Dieses Kredo hört man dem Debüt auch über weite Strecken an.
Eröffnet wird die Platte direkt mit einer ersten Überraschung. 'Upon The Small Things' wartet nicht nur mit toller Gitarrenarbeit auf, sondern überzeugt auch durch den leicht asiatischen Touch in der Melodieführung. Das klingt zu Beginn erst einmal sehr ungewohnt, gibt man dem Tack aber eine Chance, dann mausert er sich zum abosluten Highlight der Platte. Leider gelingt es dem Trio auf die gesamte Distanz nicht, die hohe Qualität des Openers zu halten. Grund hierfür ist zu großen Teilen der Gesang von Sascha Aßbach, der sich schnell als Achillesferse der Albums entpuppt. Zwar ist der Frontmann durchgehend bemüht, den Hörer mitzureißen, rein technisch kann er allerdings leider nicht mit den aktuellen Größen des Genres mithalten. So bewegen sich die Vocals irgendwo im Niemandsland zwischen agressiven Shouts und melodischem Klargesang, und trüben in ihrer Gleichförmigkeit insgesamt für mich den Hörgenuss. Das hält das Trio nicht davon ab, mit 'Necessitarianism', 'Means To Be Alive' und 'More Than Nothing' noch einige Highlights aus dem Ärmel zu schütteln, wobei gerade bei den genannten Tracks die geniale Instrumentalarbeit überzeugt. Dem gegenüber stehen aber eben auch einige schwächere Songs, die auch nach dem fünften Hördurchlauf nicht so richtig hängen bleiben wollen.
So bleibt insgesamt ein zweigeteiltes Bild von "Behold" hängen. Während die instrumentale musikalische Leistung voll und ganz überzeugt, kann der Gesang über weite Strecken nicht das hohe Niveau halten. Wer sich mit den Shouts anfreunden kann, der kann hier durchaus einige Perlen für sich entdecken. Für mich bleibt "Behold" aber insgesamt leider ein eher durchschnittlicher Genre-Release.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs