FALL OF EVERY SEASON, THE - From Below
Mehr über Fall Of Every Season, The
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Aftermath
- Release:
- 06.01.2007
- From Below
- Sisyphean
- The Triumphant Beast
- Escape Of The Dove
- Her Withering Petals
Dass sich die kleine norwegische Plattenfirma Aftermath Music vor allem mit einheimischen Doomkapellen einen guten Namen gemacht hat, dürfte den Zeitlupenjüngern unter euch nicht entgangen sein, und auch THE FALL OF EVERY SEASON wird diesem Ruf gerecht. Das Soloprojekt von Nordmann Marius Strand ist in meist langsamem Tempo gehalten, scheut sich aber keineswegs, auch mal etwas aufs Gas zu treten, so dass es sich nicht in zähflüssiger Monotonie verliert. Eingeleitet vom Titelstück als einem massiven Zwölfminüter feinsten, anspruchsvollen Funeral Dooms mit akustischer Schlagseite präsentiert sich "From Below" gleich mal von seiner besten Seite. Gesanglich deckt der Frontmann und Alleinunterhalter Marius eine riesige Bandbreite von Growlen über Keifen bis hin zum sehnsüchtigem Klargesang ab. Das Mittelstück 'The Triumphant Beast' entwickelt phasenweise sogar einen schweren Death-Metal-Groove, welcher aber mit atmosphärischen Passagen, Klage singenden Gitarrenleads und zerbrechlichen Akustikfragmenten Hand in Hand geht.
Allgemein nehmen derartig entelektrifizierte Arrangements in diversen Stücken ordentlich Raum ein und schaffen es so, dass im Zusammenspiel mit Einflüssen aus Doom, Black und Death Metal sowie naturmystischer Ausstrahlung Erinnerungen an Bands wie TENHI und vor allem auch AGALLOCH wach werden. Marius' reife und vielseitige Gesangsdarbietung trägt essentiell zum Abwechslungsreichtum der Scheibe bei, die klar gesungenen Weisen fügen sich schön in die romantischen Instrumentalparts ein, bilden aber auch einen tollen Kontrast zum wuchtigen Funeral Doom, welcher uns im nächsten Moment mit schweren Riffs und finstren Growls auf den Boden drückt.
Die Mischung dieser Grundzutaten ist ausgewogen, wobei zum Beispiel 'Escape Of The Dove' fast komplett von der akustischen Zupfgitarre und dem Piano lebt, welche den Hintergrund zu fragilem Klargesang abliefern. Lediglich ein fast stummes Leadmotiv der E-Gitarre ist im Hintergrund zu hören. Das abschließende 'Her Withering Petals' fesselt mit seiner Spielzeit von einer Viertelstunde dann mehr auf die schwere, verzerrte und langsame Weise, mit intensivem, klar strukturiertem Growl-Gesang. Doch auch hier finden sich die obligatorischen Einschübe der Marke klar und unplugged, sowie wuchtig explosive Passagen. Gegen Ende grüßt gar Meister Quorthon. So bleibt ein abwechslungsreiches, progressives Doomwerk, das Anhänger von Bands aus der Schnittmenge von AGALLOCH, OPETH, TENHI und MOURNING BELOVETH ziemlich gut versorgen sollte.
Anpieltipps: Her Withering Petals, Escape Of The Dove
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle