FALL OF THE LEAFE - Fermina
Mehr über Fall Of The Leafe
- Genre:
- Gothic Black Metal
- Label:
- Trisol
- Release:
- 11.01.2002
- Counterfeit Bloom
- Feather Duster Premiere
- Stumbling Stone
- Blind Carbon Copies
- Chameleon Loop
- Flamenco Scheme
- Fermination, Smooth And Fine
- Soul Bay Beat
- Signatures, Baby Bomb
Da freut man sich auf eine weitere von Black Metal beeinflusste Gothic-Scheibe aus in Düsterrock-Kreisen schon legendenumwobenen finnischen Gefilden - und dann DAS! FALL OF THE LEAFE erschrecken bereits beim Starten der CD mit einem absolut holzfällertauglichen Einstieg in ihre Scheibe, man wird mit Brachialgewalt aus der Realität geprügelt, grässlich unausgereiftes Geschrebbel betäubt die Ohren und jeden Sinn für Harmonie, überflügelt nur noch von einem jammervollen Gesangsversuch, der leider zu keinem Zeitpunkt besser werden will. Man hat das Gefühl, das Material wäre im Vollrausch zusammengetrommelt und die Pausen nachträglich nach dem Prinzip reiner Willkür eingefügt worden, so gleichbleibend schlecht ist diese steinerweichende Trommelfellattacke. Ich kann mich überdies des Eindrucks nicht erwehren, dass der Sänger nicht selten zu etwas gänzlich anderem seine ... ähm ... Stimme erschallen lässt als zur begleitenden Instrumentierung, vielleicht wurde hier versehentlich die Gesangsspur zum falschen Material hinzugemischt, wer weiß. Gelegentlich hört man einen Anklang durchaus gelungener Melodieführung, die in der Tat an frühe AMORPHIS erinnert, wie vom Label angepriesen, aber aus diesem Hoffnungsschimmer wird man wenige Sekunden später wieder hinausgeprügelt. Vielleicht sollte sich die Band entscheiden, welchen Stil sie verarbeiten möchten, sie schwanken zwischen Black Metal, Death-Anteilen, Gothic und Dark Metal, ohne jedoch ein harmonisches Zusammenspiel zustande zu bekommen. Da dies neben mehreren Demos und Erscheinungen auf Samplern bereits der zweite offizielle Output dieser Finnencombo ist, bin ich dafür, dass sie entweder versuchen, eine klare Linie zu finden oder dass diesem vehementen Verstoß gegen die Genfer Konventionen Einhalt geboten wird. Das einzig wirklich Positive an dieser Rohstoffvergeudung sind die lyrisch und nachdenklich geratenen Texte, die sich sehen lassen können.
Fazit: Nicht alles, was aus Finnenlanden kommt, darf sich Musik schimpfen.
Anspieltipps: Versucht, die Scheibe rückwärts abzuspielen, vielleicht wird ja dann etwas daraus, das man sich anhören kann.
- Redakteur:
- Andreas Jur