FALL OF THE LEAFE - Vantage
Mehr über Fall Of The Leafe
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Firebox
- Release:
- 03.01.2006
- The Fresco
- Morning Works
- But The Ghosts Here
- In The Silence Of The Sand
- Off The Map, Under The Sun
- Receiver
- The Other Room
- Ordeal
- Quiet Citizen
- Cold Java
- Discipline And Punish
- The End Of Harvest
Schön, wenn sich Bands positiv entwickeln. FALL OF THE LEAFE wurden von Kollege Peter Kubaschk in seinem Review zum Vorgänger-Album "Volvere" noch als technisch und kompositorisch zwar einwandfreier, aber mit viel zu kurzer Halbwertszeit ausgestatteter Gothic Metal beschrieben, was ich nach zwei, drei Durchläufen auch so unterschreiben kann.
Nicht, dass "Vantage" vor potenziellen Ohrwürmern nur so übersprudeln würde. Aber vor allem gesanglich hat man eine gute Schippe draufgelegt. Bewegte sich Sänger Tuomas Tuominen auf "Volvere" noch überwiegend in raueren Gefilden, bilden die gefühlvolleren, etwas höheren Töne auf "Vantage" nicht mehr die Ausnahme, sondern fast schon die Regel, was seinen Gesangslinien mehr Tiefe verleiht.
Bereits im Opener 'The Fresco" variiert er geschickt zwischen leicht grungigen Parts, leidenschaftlichen Momenten und kurzen wütenden Shouts, angepasst an das jeweilige Tempo dieses sehr abwechslungsreichen Songs. Auch handwerklich wissen die Finnen von B wie Bass über G wie Gitarre, K wie Keyboard bis S wie Schlagzeug zu überzeugen.
Problematisch bleibt die relative Gleichförmigkeit der einzelnen Stücke, von denen (bis auf das sehr schlichte kurze Instrumental 'Discipline And Punish') jedes an sich qualitativ nicht zu bemängeln ist, sich aber zu wenig aus dem Gesamtwerk hervorhebt. Ruhigere Elemente wechseln sich mit rockigen ab, rauer mit dramatischem Gesang und dann das Gleiche von vorn. Vor allem die etwas an Grunge-Bands wie PEARL JAM erinnernden höheren Vocal-Parts sind - obwohl sie im Vergleich zu "Volvere" eigentlich den gewissen Unterschied darstellen - zuweilen leicht überdimensioniert. 'But The Ghosts Here' geht zumindest in den Strophen angenehm schlicht zu Werke und überzeugt durch ein hübsches, sich wiederholendes Gitarren- und Keyboard-Grundthema. 'In The Silence Of The Sand' wechselt zwischen thrashig-rasant und keyboardlastig-verträumt. 'The Other Room' strotzt nur so von durch kurze, verträumte Balladen-Parts unterbrochenem Pathos, hat aber einige gelungene Drumparts zu bieten. 'The End Of Harvest' bildet letztlich einen entspannten Abschluss mit leicht folkloristischem Flair. Dazwischen fällt es mir jedoch oft schwer, konzentriert bei der Sache zu bleiben.
FALL OF THE LEAFE haben definitiv einen eigenen Stil, der sich mit den üblichen Finnen-Combos kaum vergleichen lässt, und wissen ihre Ideen auf hohem Niveau umzusetzen. Trotzdem gehört "Vantage" eher zu der Sorte Scheiben, bei denen man nebenbei wunderbar ein Buch lesen kann, und weniger zu denen, die man unterm Kopfhörer ohne jegliche Ablenkung genießen möchte.
Anspieltipps: The Fresco, But The Ghosts Here, In The Silence Of The Sand, The Other Room, The End Of Harvest
- Redakteur:
- Elke Huber