FALL OV SERAFIM - Nex Jehovae
Mehr über Fall Ov Serafim
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Regain Records
- Towards The Throne Of Tragedy
- Purification
- A Poisoned Blessing
- Hope Extinguished
- The Coming Conflict
- Carnival Of Celestial Rape
- Your Paradise Suffers
- Crowned In Malice
Der Name MISTELTEIN sollte Anhängern der nordischen Black-Metal-Szene ein Begriff sein, immerhin veröffentlichte die Band Ende der Neunziger bzw. Anfang des neuen Jahrtausend ein paar gutklassige Alben, die im Underground auch regen Zuspruch fanden. Lange Zeit hörte man dann aber nichts mehr von den Norwegern, was aber auch nicht verwunderlich war, denn still und heimlich haben MISTELTEIN das Zeitliche gesegnet. Ihre Musik lebt jedoch unter neuem Banner weiter und wird jetzt von einer Band namens FALL OF SERAFIM dargeboten. Ein Deal bei der alten Plattenfirma war der Reputation entsprechend schnell unter Dach und Fach, und nach längerer Wartezeit bekommen die Fans nun ein neues Album.
"Nex Jehovae" führt dabei die Linie von MISTELTEIN konsequent fort, klingt aber durch den besonders anfangs verringerten Gebrauch der Keyboards noch eine ganze Ecke brutaler und aggressiver als der gesamte MISTELTEIN-Katalog. Stücke wie 'Towards The Throne Of Tragedy' und das flotte 'Purification' sind dementsprechend auch sehr heftige, wenngleich ziemlich straighte Kost, die auf Anhieb gut reingeht und sogar einen gewissen Wiedererkennungswert besitzt. Ähnlich verhält sich dies mit dem finsteren 'Hope Extinguished' (ebenfalls sehr schnell) und dem fast schon hymnischen 'A Poisoned Blessing', dem wohl eingängigsten Track auf "Nex Jehovae". Kompromisslos wie eh und je zelebrieren FALL OV SERAFIM in diesen Nummern die Schwarzmetallkunst und lassen sich dabei von keinerlei Konventionen steuern. Hier lebt der Black Metal in seiner ursprünglichsten Form neu auf.
Leider aber flacht die Qualität mit fortschreitender Spielzeit dann doch noch erheblich ab. Plötzlich sind Keyboards doch wieder ein gewichtigeres Thema und bekommen in Kompositionen wie 'The Coming Conflict' und dem fast schon progressiven 'Cronwed In Malice' deutlich größere Freiräume. Zwar verlieren FALL OV SERAFIM hier nicht ihre enorm aggressive Attitüde, doch gerade deswegen wollen sich die etwas anspruchsvolleren Sounds auch nicht so gut in das ansonsten ziemlich gradlinige Klangkorsett der Skandinavier einfügen lassen. Die Folge ist ein klarer Rückfall in den Black-Metal-Standard, der dem Quintett mit einem Schlag jede Besonderheit nimmt. Und das bei dem überzeugenden, infernalischen Start ...
Gewisse Qualitäten kann man der Band aber definitiv nicht absprechen; lediglich an der Konstanz mangelt es am Ende noch ein wenig, aber dies ist ja nichts, woran man nicht arbeiten könnte. Sollte sich die Band in Zukunft auf die in der ersten Hälfte von "Nex Jehovae" gezeigten Stärken besinnen, muss die Zukunft von FALL OV SERAFIM gar nicht so schwarz aussehen wie die grundlegende Atmosphäre ihrer Musik. Harte Arbeit und mehr solche Songs wie 'Towards The Throne Of Tragedy' sind hierfür jedoch unerlässlich!
Anspieltipps: Towards The Throne Of Tragedy, A Poisoned Blessing
- Redakteur:
- Björn Backes