FALLEN TEMPLE - Altar Of Lies
Mehr über Fallen Temple
- Genre:
- Melodic Thrash / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 25.09.2016
- Beyond The Mortal Perception
- The Pit And The Pendulum
- Punitor
- Conclusion Of An Orison
- Seven Seals
Solides Debüt mit Schwächen an der Gesangs-Front.
Es ist schon wirklich erstaunlich, was für eine breite Vielfalt von Bands der deutsche Metal-Underground zu bieten hat. Da gibt es Truppen, die bereits nach wenige Jahren mit mehreren Releases durchstarten, während andere Kapellen weit über zehn Jahre ausschließlich auf kleinen Clubkonzerten auf sich aufmerksam machen. Zur letzten Kategorie zählen auch die Mainzer FALLEN TEMPLE, die sich zwar bereits im Jahr 2005 gegründet haben und die in den vergangenen Jahren auch fleißig die Bühnen der Region beackert haben, trotzdem legt der Fünfer erst jetzt mit der EP "Altar Of Lies" sein professionell produziertes Debüt vor.
Musikalisch sind die Jungs dabei vor allem im technisch anspruchsvollen Thrash Metal zuhause, mixen in den insgesamt fünf Kompositionen aber auch gerne ein Prise Todesstahl dazu und können eine gewisse Vorliebe zu den melodischen Tönen der Göteborger Szene ebenfalls nicht verleugnen. Eine durchaus interessante Mischung, die einiges an Potential hat, wie bereits der Opener 'Beyond The Mortal Perception' eindrucksvoll unter Beweis stellt. Messerscharfe Riffs, mitreißende Grooves und feine Soli, der Track hat eigentlich alles was das Herz begehrt, wären da nicht die Vocals von Fronter Adrian. Diese entpuppen sich nämlich leider recht schnell als größtes Manko der Scheibe und pendeln immer wieder zwischen kraftlosen Growls und eher eintönigen Shouts. Mitunter klingt der Fronter dabei wie CHILDREN OF BODOM-Mastermind Alexi Laiho in seinen schwächsten Momenten auf der Bühne, was dem Hörspaß nicht gerade zuträglich ist.
Der Rest der Band liefert hingegen eine technisch blitzsaubere Performance ab, bei der vor allem Tim und Jan an den beiden Gitarren herausstechen. Dadurch können die Mainzer glücklicherweise einige Schwächen bei der Gesangsdarbietung wieder ausgleichen und schaffen es, mit der Single 'Punitor' und dem starken 'The Pit And The Pendulum' sogar zwei echte Highlights aus dem Ärmel zu schütteln. Wer jetzt bei letzgenanntem Track direkt an ein Cover der deutschen Heavy-Metal-Legende RAGE denkt, der liegt jedoch falsch, denn hier haben sich einfach nur zwei Bands von der gleichen Kurzgeschichte des amerikanischen Autors Edgar Alan Poe inspirieren lassen. Abgerundet wird die EP schlussendlich von einem druckvollen Soundbild, für das Markus Teske verantwortlich ist, in dessen Bazement-Studio die fünf Nummern auch aufgenommen wurden.
Alles in allem ist "Altar Of Lies" damit eine zweischneidige Angelegenheit. Zum einen wäre da die feine Leistung an den Instrumenten und eine reihe wirklich toller Kompositionen, deren Wirkung aber leider von den schwachen Vocals untergraben wird. Schade, mit ein bisschen mehr Biss und Volumen hinter dem Mikrofon hätte die EP eine echte Überraschung werden können, so wird hier am Ende aber nur solide Genre-Kost geboten.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs