FALLEN WITHIN, THE - Intoxicated
Mehr über Fallen Within, The
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Coroner Records
- Release:
- 14.12.2009
- My Vanity
- Sound Of Destruction
- Pain Right Under
- I Am Hate
- Extinction
- Endless Reality
- Intoxicated
- Last Breath
- The Great Fall
- Timeworn
Sechs Griechen im Schwedenurlaub
Die Jungs von THE FALLEN WITHIN könenn keinen großen Hehl darum machen, dass ihnen die Entwicklungen der skandinavischen Melodic-Death-Szene in den vergangenen Jahren nicht gehörig imponiert hat. Mit dem Release des ersten Albums seit der Bandgründung 2003 machen sich nun die Spuren bemerkbar, die der elektronisch befleckte Teil der Szene auf diese Griechen hinterlassen hat. Die donnernden Thrash-Riffs solcher Gruppen wie SOILWORK machen den Anfang, weiterverfolgt über die progressiven Keyboard-Einschübe von Combos wie SCAR SYMMETRY bis hin zu den dynamischen Ausbrüchen jüngerer Genre-Stars wie SONIC SYNDICATE, die hier relativ deutlich über den opulenten Teppich von "Intoxicated" schweben. Skandinavien galore, sei es nun im Hinblick auf den Sound, die stilistischen Kombinationen oder selbst auf die Produktion - hier wird gerne Sonne und Strand gegen frostiges Klima eingetauscht.
Die vermeintliche Anbiederung ist letzten Endes aber kein Akt von Rezitierungswahn und aneinandergereihten Fremdkopien. THE FALLEN WITHIN orientieren sich hier und dort an moderner eingestellten Bands wie MNEMIC und besagten SONIC SYNDICATE und neigen vergleichsweise ähnlich stark dazu, ihre Songs mit bombastischen Elementen vollzustopfen, wissen gleichzeitig aber auch ein dickes Riff oder eine brachiale Gitarrenwand zu schätzen. Im Kitsch unterzugehen ist für "Intoxicated" daher auch keine berechtigte Option, da selbst die synthetischsten Crossover immer noch organisch ausgearbeitet werden. Der Titelsong und das von elektronischen Stakkatos getragene 'I Am Hate' markieren diesbezüglich gute Beispiele, und selbst keyboardschwangeres Material wie 'Sound Of Destruction' und 'Endless Reality' sind letztendlich im Metal verwurzelt, so weit sie sich auch aus dem Fenster herauslehnen mögen.
Dennoch: Sonderlich innovativ ist das Gebotene nicht, und da auch die Hooklines in ihrer Qualität recht deutlich variieren, sind die stärkeren Abzüge, gerade für den mittleren Teil von "Intoxicated" auch völlig bgründet. Dennoch kann man den Griechen ein gewisses Potenzial nicht absprechen, eben weil sie sich nicht vom ständigen Drang nach kitschigen Melodien steuern lassen und zumindest ein paar unkonventionelle Schoten reißen. Gelingt es künftig noch etwas besser, den Schatten Skandinaviens zu lösen und schlichtweg eigenständiger zu arbeiten, könnte auf alle Fälle noch ein ganzes Stück mehr herausspringen. "Intoxicated" ist bis dorthin ein gutes Album, das ein kleines Stück überm Durchschnitt rangiert.
Anspieltipps: Extinction, The Great Fall
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes