FALLEN YGGDRASIL - Building Up A Ruin To Come
Mehr über Fallen Yggdrasil
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Supreme Chaos
- Release:
- 26.07.2004
- Intro
- Building Up A Ruin Come
- Bequest
- The Snake
- Just Another Lullaby
- Babylonian Prayer
- I Burn
- For Those Matters Of The Undone
- My Family
Den Namen FALLEN YGGDRASIL hat man sicherlich schon mal gehört, sofern man die nationale Metalszene in den letzten Jahren auch nur halbwegs aufmerksam verfolgt hat. Ich persönlich bin dabei lange Zeit davon ausgegangen, dass dieses Quintett sich dem Gothic Metal hingeben würde, wurde dann aber auf der vor kurzem erschienenen Mini-CD schnell eines Besseren belehrt. FALLEN YGGDRASIL spielen nämlich die etwas tödlichere Variante `unserer´ Musik und das auf eine respektable Art und Weise.
Seit "In No Sense Innocence" hat sich dabei musikalisch nicht viel geändert, denn auch auf der ersten Full-Length-Platte "Building Up A Ruin To Come" spielen FALLEN YGGDRASIL ihre ganz eigene Form des Death Metal, stellenweise mit Melodien gewürzt, manchmal auch arg an die schwedische Szene erinnernd, dann aber auch wieder so derbe und thrashig, dass man die heimischen Kollegen aus den Achtzigern ganz klar als Vorbilder erkennt.
Doch hat man sich die Musik des Fünfers einmal angehört, wird man ihr ganz klar einen eigenen Stempel aufdrücken, weil man auf Anhieb nichts finden will, was in diesem Genre mit FALLEN YGGDRASIL (zumindest grob) vergleichbar ist. Das gibt natürlich Pluspunkte, die während der acht Eigenkompositionen auf "Building Up A Ruin To Come" weitestgehend bestätigt werden.
Der groovige Titelsong und das etwas schnellere melodische `Bequest´ sind der erhoffte Einstieg nach Maß; sägende Sechssaiter, ein dicker wummernder Bass und einige geschickte Tempowechsel, ja, genau so stelle ich mir guten Death Metal vor. Technisch geht man dabei zwar nicht ganz so anspruchsvoll zur Sache wie das Gros der Kollegen, aber warum sollte man auch, wenn die Musik auch so knallt. Und genau das tut sie dann auch beim folgenden `The Snake´, dem wohl aggressivsten Stück auf der Platte und eines der Highlights von "Building Up A Ruin To Come". Leider für einige Zeit das Letzte, denn mit dem flotten `Just Another Lullaby´ und dem bedrohlichen Thrasher `Babylonian Prayer´ gibt es dann einen kleinen Durchhänger, von dem sich FALLEN YGGDRASIL bis kurz vor dem Ende auch nur schwerlich erholen. Zwar geht man beim Midtempokracher `I Burn´ wieder in die Vollen, doch auch bei `For Those Masters Of The Undone´ zeigt sich wiederum die große Schwäche der Band, die auch die eben genannten Tracks eher langweilig erscheinen lassen: der Gesang, besser gesagt die monotonen Grunts von Simon Kratzer. Irgendwie schafft es der Gute nämlich nicht so ganz, die Grundaggression der einzelnen Kompositionen so richtig herüberzubringen. Bei den Screams hingegen sieht es da schon besser aus; hier zeigt sich die Stimme des Sängers von einer kraftvollen und ausdrucksstarken Seite. Vielleicht wäre das dann ja auch eine Idee für die Zukunft, sich weiter auf diese Gesangsvariante zu konzentrieren, denn in diesem Bereich zeigt der Frontmann durchaus Qualitäten.
Aufgrund der genannten Schwächen befürchte ich dann auch, dass FALLEN YGGDRASIL es mit "Building Up A Ruin To Come" noch nicht bis ganz oben schaffen werden. Sechs von neun Songs können mich überzeugen, stellenweise sogar echt begeistern, aber um an die Spitze zu gelangen, muss die Ausbeute definitiv noch fetter werden. Aber gut, die Anlagen hierfür hat die Band auf jeden Fall und in diesem Sinne schließe ich meine Rezension dann auch mit den Worten "Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg". Und mit dem Willen zur Verbesserung beim Gesang steht und fällt der Erfolg dieser Band, da bin ich mir ganz sicher.
Anspieltipps: Bequest, The Snake, I Burn
- Redakteur:
- Björn Backes