FALLING CYCLE - The Conflict
Mehr über Falling Cycle
- Genre:
- Melodic HardCore
- Label:
- Guideline Records
- Release:
- 28.01.2003
- Initium
- For Nothing
- Rose Adore
- Brush With Pandora
- A Broken Glass
- Mare Trenebrarum (Sea Of Shadows)
- Repair
- I Still Dream (Part I)
- The Nightmare
- I Still Dream (Part II)
- Before Night Falls
- Heart Turns Black
Mittlerweile ist das Genre "NuMetal" so ausgeleiert, dass man sich allmählich was Neues ausdenken sollte, um den frischen neuen Sound im Metal doch noch treffend zu bezeichnen, und um keine Kiddiebewegung auszulösen. Heutzutage wird ja quasi fast jede neue Band, die aufsteigt und eine Gitarre in der Hand hält, als NeoMetal deklassiert, obwohl ihre Musik nicht das geringste mit den großen Nennern des Genres zu tun haben. Beantworte mir mal einer die Frage warum zum Teufel PUDDLE OF MUD NeoMetal sein sollen? Oder die MURDERDOLLS, nur weil Joey Jordisson dort Gitarre spielt? Oder noch dreister: NICKELBACK! Die Gründe hierfür liegen einfach nur in unglaublicher Dummheit oder Geldgier. Wahrscheinlich ist sogar beides.
ABER: Es gibt Fälle, in denen wird eine Band tatsächlich nicht als NuMetal bezeichnet, obwohl sie vom Sound eigentlich in das Spektrum der Marketingstrategen passen könnte.
Bestes Beispiel: FALLING CYCLE.
FALLING CYCLE mischen HardCore mit melodischem Metal aus Skandinavien (Ich hör schon die ersten Redaktionsstühle umkippen). Und was schreibt die Plattenfirma? Es sei doch tatsächlich einfach nur HardCore oder MetalCore! Kein Wort von Nu oder Neo oder so was.
Gegenbeispiel: KILLSWITCH ENGAGE
KILLSWITCH ENGAGE mischen HardCore mit melodischem Metal aus Skandinavien. Ich brauch nicht zu erwähnen, was der Straßenrenner schreibt, um zu verdeutlichen, dass dies das Gegenbeispiel ist.
Und es ist verdammt gut so. FALLING CYCLE spielen guten HardCore und das melodisch, mit einigen Riffs dabei, die mich unerfahrene Freigeburt doch tatsächlich an die CHILDREN OF BODOM erinnern. Und es ist wirklich so: Shouter Mike Shook schreit gleichzeitig im Takt und zur Melodie. Das Einzige, was er nicht gebacken bekommt, sind die Gesangspassagen, dabei verreckt seine Stimme elendig. Die Härte des klassischen HardCore-Geschrammels passt wie A#### auf Eimer und verleiht dem ganzen Chaos eine Struktur. Und die lässt sich verdammt gut anhören. Harte Gitarren die ausnahmsweise auch mal die Tonlage ändern, Tempowechsel und kein durchgehendes Geballer und rhythmischer Gesang, der nicht in einem Luftzug ins Mikro grunzt. Klasse gemacht. Die Produktion ist für ein Erstlingswerk überraschend gut geworden, was die Plattenfirma auch nicht verpasste und groß anprieß. Ich frag mich nur, woher die das Geld haben, um sich ein so gutes Studio zu leisten?
Im großen und ganzen sind die Parallelen zu KILLSWITCH ENGAGE ziemlich stark, die einzigen Unterschiede bestehen in der Härte. KILLSWITCH spielen zwischendurch auch mal ruhigere Passagen und der Sänger kann vor allem singen, was Shook von FALLING CYCLE nicht kann, und so zieht sich das melodische Geballer durch das ganze Album.
"The Conflict" ist ein Zeichen dafür, dass moderne Härte nicht gleich NeoMetal ist, und es auch nicht sein brauch. Die Band hat großes vor sich.
Um es noch mal zu wiederholen: Wer KILLSWITCH ENGAGE liebt, wird FALLING CYCLE zumindest mögen!
Anspieltips: A Broken Glass, I Still Dream, Before Night Falls
- Redakteur:
- Michael Kulueke