FALLOUT INSIDE - Fallout Inside
Mehr über Fallout Inside
- Genre:
- Alternative/Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Sign Of The Cross
- Blood On My Clothes
- Revenge
- Guilty As A Killer
Aus Pforzheim stammen FALLOUT INSIDE, fünf junge Musiker, die sich vor gerade mal einem guten Jahr zusammen fanden, um ihrer Leidenschaft für moderne Rock- und Metal-Sounds zu frönen. Da ist es schon bemerkenswert, dass die Truppe bereits eine selbstproduzierte EP am Start hat, auf der vier Songs mit einer Gesamtspielzeit von etwa 20 Minuten verewigt wurden. Die Musik von FALLOUT INSIDE ist gar nicht so leicht zu beschreiben, da sie gängige Klischees außen vor lässt und auf keinen Trendzug aufspringt. Mir gefällt besonders die sehr variable und kreative Gitarrenarbeit von Mario und Phil, die hoch melodische Leads und klassische Soli gekonnt mit neuzeitlichem Groove verbinden. Sie dirigieren auch die ziemlich interessanten, progressiv angehauchten Parts, die immer mal wieder eingestreut werden.
Die Band selbst sagt von sich, dass ihre Musik im Niemandsland zwischen Rock, Metal und Alternative zu Hause ist. Dabei treffen sie den Nagel gleich doppelt auf den Kopf, denn stilistisch so breit gefächert ist das Material dieser EP in der Tat, und auch das Wort Niemandsland ist in seinem eigentlichen Sinne verstanden genau passend. Denn bei allem Talent und all den guten An- und Vorsätzen verlieren sich die Songs noch viel zu oft in sich selbst. FALLOUT INSIDE müssen unbedingt lernen, wie man echte Spannungsbögen aufbaut und sie dann lässig lächelnd wieder zusammen krachen lässt. Im Moment fehlt einfach noch die Prägnanz und Schärfe im Songwriting, es bleibt zu wenig hängen und die Lieder kommen irgendwie nicht recht auf den Punkt. Wahrscheinlich liegt das aber alles nur daran, dass die Jungs erst seit so kurzer Zeit zusammen spielen. Denn dass sie es im Grunde drauf haben, hört man aus jeder Note heraus. Jetzt müssen sie daran arbeiten, ihre Ideen zu bündeln, zu schleifen und zu kontrastieren.
Die schlüssigsten und reifsten Kompositionen sind in meinen Augen 'Revenge', in dem eben beschriebene Defizite am wenigsten zum Tragen kommen, und 'Blood On My Clothes', bei allerdings die mehrstimmigen Gesänge irgendwie in die Hose gegangen sind. Überhaupt reicht Sänger Danny an das Leistungsniveau seiner Kollegen an den Instrumenten phasenweise nicht heran. Seine Stimme ist eigentlich schön rau und kraftvoll, aber er nutzt sie einfach nicht voll aus, so als ob er sich nicht recht traut. Man höre sich mal in Ruhe 'Guilty As a Killer' an, da gibt es viele dieser Parts, wo der Gute einfach mehr aus sich heraus kommen müsste. Aber das kann man alles in den Griff kriegen, FALLOUT INSIDE besitzen etwas viel Wichtigeres als allzu frühe Perfektion, und zwar Talent, Inspiration und Kreativität. Somit sollte man diese Scheibe hier als das bewerten, was sie ist: ein erstes musikalisches Lebenszeichen, dem logischerweise noch der Geruch des Unreifen, Unfertigen anhaftet. Man sollte diese Truppe aber unbedingt im Auge behalten. Wer schon jetzt neugierig ist, kann diese EP für verbraucherfreundliche 4 Euro (plus Porto) über die Band-Homepage bestellen.
Anspieltipps: Revenge, Blood On My Clothes
- Redakteur:
- Martin van der Laan