FALLUJAH - Leper Colony (EP)
Mehr über Fallujah
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Grindhouse Music
- Release:
- 11.10.2009
- Impending Incarnation
- Ancient Dialectic
- Infernal Majesty
- Slave Race
- Le Serpent Rouge
- Leper Colony
Halbwegs technischer Knüppel-Deathcore mit derben Growls und kaum wahrnehmbaren Black-Metal-Anflügen.
Ein knappe halbe Stunde dauert sie, die Debüt Mini-CD des kalifornischen Knüppelkommandos FALLUJAH, das seit gut zwei Jahren die Bay Area um San Francisco unsicher macht. Lagen die Anfänge noch im Hardcore mit Death-Metal-Anflügen, so kam es nach einigen Umbesetzungen bald dazu, dass zu den gesellschaftskritischen, politischen Lyrics auch okkultistische Element und Black-Metal-Einflüsse traten. Einige weitere Wechsel im Line-up später, begab sich die Band schließlich zu Neujahr 2009 ins Studio, um "Leper Colony" aufzutreiben, für das sie kurz darauf einen Vertrag vom österreichischen Label Grindhouse Music bekamen.
Wo die Band allerdings die zur Selbsteinschätzung gebrauchten Black-Metal-Einflüsse und vor allem auch die "melodischeren Anflüge", welche sie nun auszeichnen sollen, verorten will, erschließt sich mir nicht so ganz. Im wesentlichen handelt es sich bei dem Schaffen der Kalifornier um wuchtigen Death Metal mit zahlreichen Blast- und Knüppelattacken, technischen Instrumentalparts und einem in ebenso typischer Ami-Death-Manier gurgelnden Frontmann. Gut, bei 'Ancient Dialectic' tauchen ein paar Keyboards und einige atmosphärische Momente auf, aber wenn die Band das schon als melodischen Anstrich wahrnimmt, dann will ich nicht wissen, wie sie vorher geklungen hat. Interessant sind hier und da ein paar Experimente, wie die seltsam dröhnenden Sounds bei 'Le Serpent Rouge', doch im Großen und Ganzen fehlt es der Band noch deutlich am Wiedererkennungswert.
Technisch agieren die Jungs fraglos auf hohem Niveau, wie man das von amerikanischen Death-Metal-Combos in aller Regel auch erwarten darf, doch die seltsame Produktion lässt die Gitarren etwas abgehackt und für den Sound zu trocken wirken. Doch halt, was bisher geschrieben stand, das gilt für die ersten fünf Songs. An sechster Stelle steht das Titelstück, das dann doch noch die erwähnten melodischen und angeschwärzten Elemente offenbart, auf welche die Band so stolz ist. Auch hier passt noch nicht alles perfekt und manche Passagen nerven ein wenig, doch wenn die Band an der Mixtur weiter werkelt, dann wird es vielleicht doch noch was, mit der Eigenständigkeit. Eine Note hebe ich mir einstweilen fürs Debüt auf, wobei ich hoffe, dass die Band sich noch ein gutes Stück weiter entwickelt, bevor jenes ansteht.
Anspieltipp: Leper Colony
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle