FAME - Falling Down
Mehr über Fame
- Genre:
- Rock
- Falling Down
- Don't Tear Me Up
- Solitary World
- Unbreakable
Ach, mit Pseudonymen war das schon immer so 'ne Sache. Gut, wenn man Heinrich Krautwurst heißt, dürfte das einer großen Rock-'n'-Roll-Karriere vielleicht abträglich sein, so dass eine Umbenennung prinzipiell Sinn macht, aber so schlimm wird es die bayerischen Jungs von FAME schon nicht erwischt haben, weshalb sie "international" klingende Künstlernamen wie L.J. Sunn, Dean Ashe und vor allem N-Dee durchaus in der Schublade hätten lassen können. Der moderne, klischeefreie (Hard-)Rock mit starkem Hang zu THE CULT spricht nämlich absolut für sich und klingt alles andere als deutsch. Das Trio beweist dabei ein sehr gutes Gespür für kompakte, abwechslungsreiche Songs, die allesamt mit feinen Melodien und Refrains aufwarten. Vor allem der in bester ONLY LIVING WITNESS-Manier (kennt die noch jemand?) groovende Titeltrack und das flotte, durch einen coolen Chorus zusätzlich geadelte 'Don't Tear Me Up' haben durchaus das Potenzial, in den einschlägigen Clubs gespielt zu werden. Mit letztgenannter Nummer ist man einer schmierigen Schlüpferstürmer-Band wie THE 69 EYES jedenfalls weit voraus.
Neben den Songwriting-Qualitäten der Herren überzeugt auch der Gesang von L.J. Sunn auf ganzer Linie. Stimmlich eine Mischung aus Billy Idol, Ian Astbury (von den genannten THE CULT) und Glenn Danzig, gibt er sich sowohl in den schnelleren und härteren Passagen, die nach einer kraftvollen Intonierung verlangen, als auch in den gefühlvolleren Momenten ('Solitary World' und die Strophen von 'Unbreakable') keine Blöße. Und da alle vier Tracks zusätzlich auch noch druckvoll und erdig produziert aus den Boxen kommen, sehe ich keinen Grund, die unter "Single" laufende "Falling Down"-Scheiblette nicht weiterzuempfehlen. Es gibt deutlich Schlimmeres, als die FAME-Homepage anzusteuern und den Burschen ein Ohr zu leihen.
Anspieltipps: Falling Down, Don't Tear Me Up
- Redakteur:
- Oliver Schneider