FANTASY OPUS - The Last Dream
Mehr über Fantasy Opus
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pure Steel Records / Soulfood
- Release:
- 08.06.2018
- Ritual Of Blood
- Heaven Denied
- Chosen Ones
- Lust
- Conquer The Seas
- Black Angels
- Every Scar Tells A Story
- Perfect Storm
- Oceans
- Realm Of The Mighty Gods
- King Of The Dead
Der Name ist Programm.
Offenbar benötigen die Herren von FANTASY OPUS immerzu eine ganze Dekade, um ein eben solches zu erstellen. Zur Veröffentlichung von "Beyond Eternity" feierten die Musiker aus Lissabon bereits ihr erstes Jubiläum, ließen seither aber weitere zehn Jahre verstreichen, bis endlich wieder neues Material spruchreif wurde. "The Last Dream" soll nun das Ende einer langen Durststrecke markieren und die Band auf internationalem Boden etablieren, und tatsächlich stehen die Chancen hierfür gar nicht schlecht. Zwar wird sich manch einer am gelegentlich etwas knödeligen Gesang stören, und sicherlich ist der partiell praktizierte Happy-Metal-Exkurs in den ersten Songs auch nicht zwingend jedermanns Sache, doch wer die gelegentlichen Geschmacksverwirrungen außer Acht lässt, kommt schnell zu dem Schluss, dass FANTASY OPUS in eigener Sache wirklich sehr souverän und professionell unterwegs ist. Und darauf lässt sich selbstverständlich aufbauen!
Die Argumente von "The Last Dream", einem hin und wieder etwas progressiver aufbereiteten Konzeptalbum, sind dabei in erster Linie die extrem einprägsamen Melodien und die große musikalische Vielfalt, auf die sich der Hörer verlassen kann. Nach wenigen Augenblicken werden die Fäuste schon zum Himmel gereckt und mitgeträllert, und man ertappt sich womöglich dabei, die etwas naiv wirkenden Arrangements trotz aller bekannter Vorbehalte einfach gut zu finden. Was Ende der 90er vor allem in Italien mit reichlich Bombast inszeniert wurde, findet sich bei FANTASY OPUS in ähnlich starker Ausprägung, und auch wenn die offensichtlichen Verbindungen zu HELLOWEEN und Co. etwas cheesy anmuten, kommt man nicht umhin, Hymnen wie 'Chosen Ones' und 'Heaven Denied' lautstark mit der eigenen Stimme zu begleiten.
In der zweiten Hälfte gestalten die Portugiesen ihr Material dann etwas anspruchsvoller und setzen nicht mehr ganz so konsequent auf den Effekt leicht verdaulicher Melodic-Metal-Ware. "The Last Dream" wird etwas sperriger, weckt aber neues Interesse und verendet nicht in drohender Eintönigkeit, die man trotz einiger balladesker Zwischensequenzen erwartet hatte. Das Material von LABYRINTH und Co. können die Südeuropäer im Augenblick zwar noch nicht ankratzen, dennoch ist das zweite Album ein anständiger Richtungsweiser, auf dem FANTASY OPUS für die Zukunft aufbauen kann - zumindest dann, wenn die Band nicht schon wieder eine halbe Ewigkeit bis zum nächsten Album verstreichen lässt.
Anspieltipps: Heaven Denied, Oceans
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes