FANTHRASH - Duality of things
Mehr über Fanthrash
- Genre:
- (Modern) Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Rising Records
- Release:
- 19.08.2011
- Intro
- Allocation Of The Soul
- Aggressor
- Forced
- Duality Of Things
- Under The Open Sky
- Truma Desptoic
- Green Tattoo
- Lizard Skeleton
- Toxic Mind
- Domino
- Rita From The Hills
Alte Herren mögens schnell
1986 war ein verdammt gutes Jahr für Headbanger mit einer Vorliebe fürs Schnelle. Mit “Master of Puppets“, “Reign In Blood“, “Eternal Devestation” und “Pleasure To Kill” wurden wahre Thrashgranaten in die Szene gefeuert und immer mehr Metalheads entdeckten ihre Liebe für dieses Genre. So auch die Polen der heutigen Band FANTHRASH (damals noch FANTOM) und wohl kaum ein Name würde besser zu den fünf gestandenen Herren passen.
Mit zwölf actiongeladenen Songs beweisen die Polen, dass sie aus ihrem Entstehungsjahr so einiges mitgenommen haben. Mit treibenden Schlagzeugspuren und den thrashtypischen, mitreißenden Riffs fiedelt sich “Dualitiy Of Things“ in die Ohren und auch in die Nacken der Lauscher.
Allein das Opening des ersten Songs hält sich nur Sekunden mit einem Intro auf, dann knüppelt das wuchtige Riff schon aus der Anlage. Eine Riffkaskade drängt danach auf den Hörer ein, die eindeutig nach den Thrashveteranen ONSLAUGHT klingt, was für sich nicht schlecht ist, aber leider kaum kreativ. Man merkt generell das FANTHRASH aus den Achtzigern mehr als nur ihre Einstellung übernommen haben, leider ohne dabei einen signifikanten, eigenen Stil zu entwickeln.
Allerdings bedeutet das nicht, dass "Duality Of Things" keinerlei neuzeitliche Elemente aufweist. Und leider heißt das auch nichts Gutes, denn einige Songs erinnern doch sehr an moderneren Hardcore à la HATEBREED und die ruhigeren Parts müffeln schon fast nach Breakdowns. Übertrieben sind diese neuen Einflüsse zwar nicht, aber wer das Bassintro des Titelsongs hört und sich sofort an Hardcore erinnert fühlt, wird die leichte Trauer darüber nachvollziehen können.
Auch sind Riffs so wie Vocals meist wenig beindruckend und gerade Thrash-Metal-Soli sollten pures Nasen- und Ohrenbluten bescheren können. Dabei klingt die Stimme des polnischen Frontmannes wie eine krude Mischung aus DESTRÖYER 666 und HATEBREED, ohne dabei wirklich zu überzeugen.
Aber zu hart sollte man nicht über den Silberling richten. "Duality Of Things" hat durchaus Potenzial, die Hauptriffs sind mitreißend und die Songs mehr als bloßer Durchschnitt. Kopf und Fußwippen ist beinahe schon garantiert, aber Ohrwürmer bleiben aus. Was die CD für Fans der alten Stunde unzugänglich macht, sind neumodische Ansätze und die durchschnittliche, nicht wirklich ansprechende Stimme. Die Band also einfach abschreiben?
Keine weise Entscheidung, nicht jedes Album ist auch ein Meisterwerk. Falls FANTHRASH ihren persönlichen Stil weiter ausbauen sollten und sich auf die Tage ihrer Entstehung besinnen, erwarten auch die Liebhaber des Old-School Thrash interessante Alben.
Wer allerdings sowohl auf ONSLAUGHT als auch auf Hardcore der letzten Jahre steht, für den ist diese Scheibe eine Empfehlung.
Und bei etwa zwanzig Minuten Spielzeit tut reinhören nicht weh.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Johannes Lietz