FAR BEYOND - An Angel´s Requiem
Mehr über Far Beyond
- Genre:
- Symphonic Death/Black Metal
- Label:
- Source Of Deluge
- Release:
- 29.03.2005
- The Gate
- A Kingdom´s Lost Beauty
- The Ancient Realms
- An Angel´s Requiem
- Bleeding Rose
- Dream In Beautyful Slumber
- Mournful Abyss
- Tribute To Resurrection
- Prophecy Of Salvation
- Forgotten Past
Das Soloprojekt FAR BEYOND existiert seit gut vier Jahren und konnte sich bereits mit dem Demo "Bleeding Rose" einen Namen machen. Doch nicht nur, dass das Teil in sämtlichen Magazinen gut weg kam, konnte sich Mastermind Eugen Dodenhöft auch gleich einen Plattenvertrag unter den Nagel reißen. Nun liegt also der erste Abendfüller vor, der neben viel Licht auch schattige Seiten hat.
Soloprojekte sind für jeden Musiker eine Herausforderung, da sämtliche Schritte des Produktionsprozesses durch eine Hand laufen und man dadurch schnell den Überblick verlieren kann. Meister Eugen behält die Zügel jedoch weitestgehend fest in der Hand. So klingt die Scheibe schon mal sehr gut, wenn man sich überlegt, dass wahrscheinlich Angelo Sasso von RUNNING WILD für die Drumparts entliehen wurde. Fällt kaum auf!
Musikalisch bewegt sich der Nürnberger zwischen melodischem Death Metal der Marke CHILDREN OF BODOM (weniger) und majestätischem Black Metal der CRADLE OF FILTH- oder eher DISSECTION-Kategorie (mehr). Heraus kommt schwarzer, todesmetallischer Bombast, der teilweise sogar in BLIND GUARDIAN-Gefilde driftet (passenderweise nennt sich der Meister selbst "Guardian").
Gleich der Quasi-Opener 'A Kingdom´s Lost Beauty' stellt diese recht interessante Mischung eindrucksvoll unter Beweis. Flink powernde Doublebass-Strophen und ein elegischer Monumentalrefrain für Feinschmecker. Allerdings habe ich ständig das Gefühl, dass die Arrangements auch schon x-mal von anderen Bands genudelt wurden, was den Genuss erst mal etwas schmälert. 'The Ancient Realms' blüht in Breitwandästhetik, wie sie zum Beispiel auch ANCIENT erschaffen. Was absolut negativ auffällt, ist der verhallte Sound der Gitarren. Das macht zwar den Hörgenuss breit, nimmt aber völlig den Druck. Egal, die Gitarren sind sehr geil gespielt und riffen melodisch auf recht hohem Niveau. Der Kerl versteht sein Handwerk.
Auch gesanglich gibt es nicht viel zu meckern. Wenn Eugen keift, dann in bester Black-Metal-Manier. Wenn er singt, könnte er auch in einer erstklassigen BLIND GUARDIAN-Revivalband die Stimmbänder malträtieren. Allerdings bleibt bei allem Lob festzuhalten: Im Verlauf der Scheibe offenbaren sich wenige Überraschungen, wie zum Beispiel das hymnenhafte 'Dream In Beautiful Slumber', das fast WINTERSUN-Format erreicht. Zumeist ist das Material einseitig und läuft sich schnell tot. Das soll aber jetzt nicht heißen, dass die Mucke an sich schlecht ist. Ist sie nicht, aber ausbaufähig. Und das sollte machbar sein. Denn Eugen ist jung und, wie man sieht, auch begabt.
Summa summarum handelt es sich hierbei um eine solide Scheibe im Kielwasser genannter Bands. Vielleicht beim nächsten Mal mehr Abwechslung, etwas weniger Hall und vor allem bessere Synthiesounds (ist nur meine Meinung, aber ich hasse Spinettklänge). Dann klappt´s auch mit dem Nachbarn.
Anspieltipps: A Kingdom´s Lost Beauty, Dream In Beautiful Slumber
- Redakteur:
- Alex Straka