FAR BEYOND - Songs Of Hope And Sorrow
Mehr über Far Beyond
- Genre:
- Gothic-Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.11.2009
- My Way Of Endless Grief
- Awake
- Hope And Sorrow
- Tempus Fugit - Part 1
Nicht neu, aber nett: Eine EP gibt den ersten Vorgeschmack zu mehr von FAR BEYOND.
Nachdem Eugen Dodenhöft im Jahre 2005 mit seinem Solo-Projekt FAR BEYOND sein erstes Album veröffentlicht hatte, das rundherum recht gute Kritiken erhalten hat, hat es nun vier Jahre gedauert, bis der einsam schaffende Künstler erneut etwas von sich hören lässt. Als Vorgeschmack auf ein im kommenden Jahr erscheinendes zweites Album mit dem Titel "Evernight" präsentiert Dodenhöft eine vier Tracks enthaltende EP mit melodiös eingängigen Gothic-Metal-Songs.
Während auf dem vorangegangenen Werk noch Einflüsse aus dem Melodic-Death-Metal-Bereich prägend waren, liegt der Schwerpunkt beim neuen Material eher auf stimmungsvoll symphonischem Liedgut mit Power-Metal-Schlagseite. Zwar verwendet Mastermind Eugen in einigen Passagen noch immer deathmetal-nahe Growls, überwiegend ist er jedoch mit cleanen Gesangslinien zu hören, die den einzelnen Songs einen fast romantisch emotionalen Anstrich verleihen.
Insgesamt kommt die EP bereits auf eine Spielzeit von fast einer halben Stunde. Schon der Opener 'My Way Of Endless Grief' wartet mit einer Länge von über sechs Minuten auf und zeigt mit einer Mischung aus balladesken Phrasen und temporeich heavigen Sequenzen auf, was FAR BEYOND zu bieten hat.
Etwas schlicht sind lediglich die Lyrics, eine Geschichte über den eigenen schmerzhaften Weg, die so beliebig und unkonkret ist, dass man annehmen muss, Eugen Dodenhöft komme es auf die Texte seiner Songs nicht so an. Und vielleicht tut es das auch tatsächlich nicht, denn auch 'Awake' und der Titeltrack 'Hope And Sorrow' entpuppen sich als emotionale Gothic-Metal-Nummern, die über den Zugang zu Gefühl und Melodie überzeugen, weniger über Tiefgang und auch nicht über Innovation.
Herausragender ist das Finale mit dem sich über zehn Minuten ausbreitenden 'Tempus Fugit – Part 1', das unterschiedliche Stimmungen in sich vereint. Da geht es gesanglich nochmals etwas heftiger zu, bevor sich eine von Keyboardklängen getragene, leicht perlende Melodie entspinnt, die sich mit zunehmendem Verlauf und sich steigerndem Tempo dramatisiert.
Eugen Dodenhöfts Kompositionen gehen also gut ins Ohr. Sicherlich wird mit FAR BEYOND nichts geschaffen, was nicht schon da gewesen wäre und das Strickmuster der einzelnen Tracks ist künstlerisch nicht überaus anspruchsvoll. Dennoch dürfte die kleine EP jene Hörer finden, die keyboardschwangeren Symphonic Metal lieben und denen eingängige Songmelodien das wichtigste Kriterium bei der Bewertung von Musik sind. Das zu erwartende Full-lenght-Album im kommenden Jahr sollte man also zumindest mal im Auge behalten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Erika Becker