FATAL COLLAPSE - Fatal Collapse
Mehr über Fatal Collapse
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 12.04.2024
- Mental Annihilation
- They Lie
- Salvation
- Ear To Ear
- Burn The Priest
- Torture
- Serial Killer
- One Of 86
- Final Collapse
Extrem saftiger Thrash aus der Heimat!
Thrash aus der Heimat. Ein Artwork in der Grundfarbe Grün. Empfehlung von wertgeschätzten Ohren. Drei Gründe, hier die eigenen Lauscher mal hineinzuhalten. Kein Fehler, wie ich nach etlichen Durchläufen unterm Kopfhörer festhalten möchte. Das Quartett macht nämlich nicht den Fehler etlicher spangedexten Kollegen, ihren Thrash ausschließlich auf die Alte Schule zu trimmen. Schon der klare, aber gleichzeitig schön druckvolle Klang, zeigt, dass die Herrschaften bei aller Begeisterung für vermeintlich generische Klänge, im Hier und Jetzt musizieren. So darf geballert werden, werte Freunde der gesneapten Klangwelten. Aber auch musikalisch lotet man die komplette Bandbreite des Thrash komplett aus. So gibt es rasant-melodischen Cerealien-Thrash, wie auch groovige Momente, die mit der freundlichen Durchschlagkraft von SACRED REICH gesegnet sind. Bands wie POWERTRIP oder IRON REAGAN kommen in den Sinn.
Aber jetzt mal im Detail. Schon mit 'Mental Annihilation' macht das Quartett klar, dass es in der nächsten halben Stunden keine Gefangenen machen will. Sänger Niklas weiß sofort mit seinem sehr kraftvollen Gesang, der herrlich angepisst und wütend gurgelnd aus der Anlage bollert, meine Aufmerksamkeit zu erregen. So möchte ich einen Thrash-Fronter hören. Immer klar verständlich, aber gleichzeitig mit einer Faust in meiner Magengrube. Hier wird ein unmissverständliches Statement nach dem anderen rausgehauen!
Die Gitarren von Buddy schieben und drücken dabei feiste Riff-Attacken aus den Boxen und das extrem wuchtig produzierte Schlagzeug von Marco scheint in meinem Kopf zu spielen. Was mir erst nach mehreren Durchläufen aufgefallen ist, ist der Umstand, dass die neun Songs alle sehr kurz sind. Die Drei-Minuten-Marke wird drei Mal gerade so geknackt, aber das stört bei der trotzdem gebotenen Vielseitig nicht im Geringsten. Während ich beim sensationellen 'Salvation' zum Beispiel an meine Helden EROSION denken muss, geht 'Burn The Priest' mit seinem extrem rasanten Riffing etwas in die VIO-LENCE-Richtung. Dass mir das ganz ausgezeichnet gefällt, muss ich kaum gesondert erwähnen, oder?
Ebenfalls ganz exzellent ist der bereits von der EP bekannte Kracher 'One Of 86'. Hier handelt es sich um einen amtlichen Thrasher mit schleppendem Groover und beinahe unheimlich wirkendem Gesang. Wenn dann in der Mitte urplötzlich die musikalische Hölle ausbricht, wird kein Kopf ungeschüttelt bleiben.
Müsste ich ein Haar in der Suppe suchen, würde ich den zu leisen Bass nennen. Aber das ist eine persönliche Präferenz. Ich könnte mir bei einigen, der etwas verspielteren Songs – 'Salvation' sei hier nochmal genannt – etwas mehr Freiraum für die Tieftöner vorstellen.
Summa summarum haben wir es hier mit einem echtem Highlight des Genres zu tun, welches nicht nur aufgrund der Spielzeit für viel Kurzweil sorgt. Wer bei den Gang-Shouts nicht mit geballter Faust durch die Bude rennt, sollte seinen Musik-Radar neu richten lassen. Termine bei den bekannten Thrash-Therapeuten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae