FATAL EMBRACE (SE) - Manifestum Infernalis
Mehr über Fatal Embrace (SE)
- Genre:
- Black Metal / Blackened Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Black Lion Records
- Release:
- 24.03.2023
- Empyreal Doom
- The Black Oath
- Wolves Of Golgotha
- Prometheus' Sermon
- Call Of The Dark
- Eyes Of Oak
- Sign Of The Pentagram
- Deus Mail
- The Rot
Feinstes Black-Death-Gebräu aus Schweden.
26 Jahre zwischen zwei Alben, damit stellen die Schweden FATAL EMBRACE (bitte nicht mit den deutschen Thrashern verwechseln!) sogar WINTERSUN und GUNS'N'ROSES locker in den Schatten. Doch ein Blick in die Metal Archives bestätigt, dass der Erstling "Shadowsouls' Garden" tatsächlich schon im Jahr 1997 erschienen ist. Seither hat der Fünfer hinter verschlossenen Türen an seinem Sound gewerkelt und legt mit "Manifestum Infernalis" nun laut eigener Aussage das Album vor, das die Bandmitglieder schon immer machen wollten.
Und wie klingt dieses Wunschkind, das so lange ausgebrütet wurde? Um es kurz und knapp auf den Punkt zu bringen, würde ich sagen, dass die Schweden hier eine spannende und flotte Mischung aus DISSECTION, DIMMU BORGIR und SATYRICON auf die Welt losgelassen haben. Der Opener 'Empyreal Doom' hat jedenfalls Stilmittel aller drei Genre-Titanen zu bieten, wenn etwa die Gitarren in eisiger Kälte und melodischer DISSECTION-Bestimmtheit aus den Boxen donnern. Gleichzeitig erinnert mich die Melodieführung unheimlich an Satyrs und Frosts schwarzmetallische Meisterwerke, während die pompösen und teilweise etwas synthetisch klingenden Orchestrationen insbesondere DIMMU BORGIRs "Enthrone Darkness Triumphant" zitieren. Einzig die teilweise schon etwas zu abgedrehten Screams, die zu allem Überfluss auch noch massiv verzerrt werden, schießen in meinen Ohren über das Ziel hinaus, ohne die Eröffnungsnummer insgesamt zu sehr nach unten zu ziehen.
Hat man sich erst einmal an die extrem harschen Growls und Screams gewöhnt, fügen sie sich auch deutlich besser ins Gesamtbild ein und man kann die Tauchfahrt in die eisigen und schwarzen Untiefen des Black Metals genießen. Selbige fördert im Falle von "Manifestum Infernalis" zahlreiche Höhepunkte zu Tage, denn neben einem Händchen für abwechslungsreiches Songwriting entpuppt sich auch ein Gespür für epische Melodien als große Stärke der Schweden. Ganz besonders gefällt mir in dieser Hinsicht das tief im Black Metal versunkene 'Eyes Of Oak', das mit sehr geschackvollem Piano-Einsatz punktet. Nicht minder überzeugt das fies groovende und dezent vom Melodic Death angehauchte 'Prometheus' Sermon', das vor allem mit zahlreichen Tempowechseln einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Gegenüber diesen schwarz funkelnden Glanzlichtern lässt es sich da auch verkraften, dass mit 'The Rot' und 'Wolves Of Golgotha' auch zwei Füller ihren Weg auf den Silberling gefunden haben.
Dennoch hat sich das Warten gelohnt, denn "Manifestum Infernalis" ist ingesamt ein herrlich finsterer, melodischer und gleichzeitig epischer Ritt durch die Blackened-Death-Landschaft, den ich Fans der im Laufe der Rezension genannten Bands nur frostig ans Herz legen kann. Jetzt aber bitte nicht wieder 26 Jahre bis der Nachfolger fertig wird, meine lieben Herren, denn mit etwas regelmäßigeren Veröffentlichungen hat FATAL EMBRACE das Zeug zum Geheimtipp.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs