FATE - Vultures
Mehr über Fate
- Genre:
- DeathCore
- Label:
- Metal Blade / SPV
- Release:
- 18.04.2008
- Apostasy
- Psychopatic Diary
- Your Creed Is Greed
- Battle Grounds Beneath My Feet
- Harrowing Infidelity
- Vultures
- Of Riddance And Innocence
- Call Me The Apocalypse
- Decapitate Delilah
- Ruins Of Necropolis
Es ist ja nichts Neues, dass alle immer nach dem neuen Ding suchen, und wenn es gerade keines gibt, dann geht es nach dem Metal-Äquivalent zu 'schneller, höher, weiter': 'extremer, lauter, brutaler'. Metal Blade haben sich für 'extremer' entschieden und für die junge Deathcore-Band FATE, die man nicht mit den melodischen Dänen verwechseln darf, was ich bis zum Anblick des Covers noch tat. Natürlich nahm mir bereits das Intro jegliche Illusion auf einen ruhigen Abend. Und nach 'einmal kurz das Griffbrett runter' geht es auch gleich in die Vollen. Die fünf Kalifornier machen keine Gefangenen und geben es dem Hörer richtig. In nur zweieinhalb Minuten bringen sie zahlreiche Breaks unter und glänzen mit ordentlichen Riffs, und in Folge schlägt man noch achtmal in die gleiche Kerbe voller Abwechslung und Technik. Auch der immer wieder durchschimmernde Hardcore-Einfluss hebt die Kalifornier erfreulich ab von der Death-Metal-Standardkost.
Es ist schon erstaunlich, auf welchem Niveau die Szene in den U.S.A. selbst im Underground unterwegs ist. Die Jungs sind definitiv blutjung und stecken mit Sicherheit einige etablierte Acts locker in die Tasche, was den technischen Aspekt von Metal angeht. Das lässt zwar manche Münder offen stehen, ist aber auch ein Teil des Problems dieses Albums. Man muss sich wirklich auf FATE einlassen, zum Nebenbeihören sind sie nicht geeignet. Die Menge an Breaks lässt auch keinen Fluss aufkommen, aber wer sich bislang von Bands wie ATHEIST, CYNIC oder ANACRUSIS angesprochen fühlte, muss FATE unbedingt anchecken. Man darf nur nicht erwarten, nach dem Anchecken bereits Songs unterscheiden zu können. Da dürfen es dann doch etwa 50 Durchläufe mehr sein.
Die zweite Schwierigkeit ist Sänger Justin. Natürlich darf man bei Death Metal oder Hardcore kein Elfengezwitscher verlangen, aber die Vocals sind doch ziemlich eindimensional. Ein Beweis dafür ist das großartige Instrumental 'Vultures', das ohne Gesang deutlich melodischer ausgefallen ist als die Songs mit Text. Es ist aber auch noch kein Chuck Schuldiner vom Himmel gefallen, und wer weiß, wenn man ihm Zeit gibt, kriegen wir vielleicht in einer Dekade FATEs "Sound Of Perseverance" zu hören.
Insgesamt ist dies aber kein Hindernis für Fans technischen Death Metals, FATE zu mögen. Die gute Produktion lässt kaum Wünsche offen und alle Instrumente zur Geltung kommen, zeitweise staunt der Hörer über die Vielzahl an großartigen Riffs, welche die beiden Sechssaiter raushauen, speziell noch mal am Ende beim längsten Song des Albums 'Ruins Of Necropolis'. Das ist alles in allem ansprechend und trotz der sehr geringen Spielzeit von etwas mehr als einer halben Stunde genug, um eine Kaufempfehlung auszusprechen für alle, die sich für die oben genannten Bands begeistern. Endlich mal neues Futter in dieser schwach ausgeleuchteten Nische des metallischen Universums. Das allein darf schon dankbar stimmen. Extrem? Und wie ...
Anspieltipps: Vultures, Your Creed Is Greed, Battle Grounds Beneath My Feet, Decapitate Delilah, Ruins Of Necropolis
- Redakteur:
- Frank Jaeger