FATE UNBURIED - Logos
Mehr über Fate Unburied
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 27.03.2017
- It's late!
- Dormancy Within
- Vertigo
- Methrosy
- Life Abuse
- Fate
- Inner Wisdom
- Oppression/Resignation
- Ultima
- Unburied
Verworren und ziellos.
Eine klare Linie würde dem Material von FATE UNBURIED sooo gut tun! Denn das Problem liegt nicht beim musikalischen Vermögen des italienischen Quartetts, dass der neue Longplayer so schleppend anläuft und nie die Stufe erreicht, auf der nachhaltige Überzeugungskraft das Resultat ist. Und auch die Performance der Herren aaus Vicenza ist nicht der Scheidepunkt, an dem sich "Logos" offenkundig befindet. Vielmehr gelingt es der Band nur selten, ihre eigentlichen Talente derart zu nutzen, dass beim Songwriting auch tatsächlich Material entsteht, das in seiner Gesamtheit im Fluss bleibt. Denn genau diese Harmonie, nennen wir sie mal fließende Übergänge, die sind auf "Logos" geradezu komplett außen vor - schlicht und einfach, weil FATE UNBURIED extrem verspielt ist, immer wieder in rein instrumentale Felder zurückkehrt und diese eigentlich sehr elegant gelöste Mischung aus progressiven Arrangements und leichten Todesblei-Sequenzen immer nur auf kurze Augenblicke begrenzt.
Eigentlich sind es anfangs aber noch ganz andere Inhalte, an denen man sich stören mag. Das relativ schwache Gebell von Frontmann Riccardo Babbolin ist definitiv nicht die optimale Lösung für die Gesangsdarbietung und fällt vor allem dann ins Gewicht, wenn die Band mal etwas aggressiver vorgehen möchte. In einem Uptempo-Song wie 'It's Too Late' hat er kaum was zu melden, aber auch in den vielen sphärischen Parts sind seine gelegentliche Einwürfe bestenfalls durchschnittlich und sicherlich einer der Schwachpunkte der Veröffentlichung. Doch das Ganze kann ausgeblendet werden, sobald die Band vertrackter arbeitet, die Stimmungen stetig wechseln und sich zeigt, wie vielfältig der Sound von FATE UNBURIED eigentlich ist.
Doch genau mit diesem viel versprechenden Aufschwung, der bereits an den Opener anknüpft, folgen auch immer mehr Sackgassen, aus denen sich die Italiener nur schwer herausmanövrieren können. Zu lange Instrumentalphasen, holprige Breaks, krasse Verlagerungen der Atmosphäre - all das zeichnet den größten Teil der folgenden 40 Minuten und ist im Ergebnis so konstituiert, dass man die Aufmerksamkeit nicht mehr auf die Songs fokussieren kann, weil man viel zu sehr damit beschäftigt ist, die Zusammenhänge zu erkennen. Und genau dieser Aspekt ist vernichtend und stört den Genuss von "Logos" massiv.
Es wäre so viel mehr drin gewesen für FATE UNBURIED, denn an Optionen mangelt es den Herrschaften nicht. Ihr erstes vollwertiges Album krankt jedoch an zu vielen Kleinigkeiten, die erst korrigiert werden müssen, bevor die Band im Konzert der größeren Namen eine Chance bekommen wird. Bis zu diesem Punkt ist man jedenfalls noch nicht in der internationalen Klasse angelangt.
Anspieltipps: It's Too Late!, Unburied
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes