FATEFUL FINALITY - Emperor Of The Weak
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2022
Mehr über Fateful Finality
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Blood Blast
- Release:
- 11.11.2022
- Emperor Of The Weak
- Stealth Aggressor
- Live Amid Warfare
- Dead Earth
- When Peace Is The Demand
- Hate, Kill And Death
- Time Bomb
- From Creator To Victim
- Call Of The Cult
- The Man He Was
- Social Terror
Alles richtig, fünfter Teil.
Mit "Emperor Of The Weak" mache ich den FATEFUL FINALITY-Dreierpack voll, ist das nunmehr fünfte Album der Thrasher doch ihr drittes, welches ich nach "Battery" und "Executor" rezensieren darf. Und dabei haben die Mannen um das Axtduo Schwarzer/Prochiner es bislang immer geschafft, sich im Gegensatz zum Vorgänger zu verbessern. Drei Jahre sind seit dem letzten Langeisen ins Land gezogen und das baden-württembergische Abrisskommando hat die Zeit sehr sinnvoll genutzt, indem es nicht nur mit "Finish 'Em" eine sehr schmucke Vier-Track-EP veröffentlicht, sondern sich auch in Sachen Songwriting und Zielstrebigkeit weiterentwickelt hat. So ist objektiv "Emperor Of The Weak" inklusive dieses famosen Artworks noch einen Deut besser, konsequenter und druckvoller als die 2019er Schlachterplatte und steht subjektiv - ich habe dieses Album im Oktober vor drei Jahren bis zum Eins-zu-eins-Nachspielen auf der Luftgitarre studiert - mindestens mit ihr auf einer Stufe.
Die enormen SLAYER-Parallelen kommen nicht von ungefähr, erinnern die Vocals doch an einigen Stellen an den Tom Araya der 1980er Jahre. Und auch instrumental hat sich FATEFUL FINALITY einiges von den Schlächtern abgekupfert, garniert das Ganze mit einer ordentlichen Bay-Area-Prise und dem Duft frühzeitlicher METALLICA. Trotzdem hat "Emperor Of The Weak" genügend Eigenständigkeit, um nicht als bloßer Klon der Szene-Heroen abgestempelt zu werden - kurzum: Ich höre mir das Album furchtbar gerne an.
Das liegt zum einen an den amtlichen Speedkeulen, mit denen die vier Jungs um sich werfen. 'Emperor Of The Weak', 'Live Amid Warfare' und 'Hate, Kill And Death', das seinem Namen alle Ehre macht, treten direkt auf das Gaspedal, machen ab dem ersten Atemzug deutlich, wohin die pfeilschnelle Reise geht und hat zudem derart viel Feuer unter dem Kessel, dass auch die folgenden Titel wie das durchdrückende 'Stealth Aggressor' und das Gift und Galle spuckende, aber stellenweise angenehm hauchzart melodische 'Dead Earth' mitgerissen und die Zuhörer in den Boden gestampft werden. Hier und da kommt jedoch auch der Feinschliff zum Tragen, wenn das Gitarrengespann zu solieren beginnt, das Schlagzeug ein paar nette Breaks in Petto hat oder der Bass ein ums andere Mal den dominierenden Ton angibt. Und in Form des 'From Creator To Victim'-Mittelteils und des kompletten 'The Man He Was'-Statements gibt es auch den einen oder anderen Aha-Effekt für den Thrash-Metal-Fan von Welt.
Mir persönlich hätte noch ein schmuckes Cover wie auf "Executor" sehr gemundet, doch auch die elf Eigenkompositionen von Anfang bis Ende, vom Titeltrack bis zum 'Social Terror'-Abschluss inklusive sehr geschmackvollen Outros haben es faustdick hinter den Ohren. Auch wenn das Jahr ohnehin in Sachen Thrash Metal aus Deutschland ein sehr erfüllendes war, darf hierbei "Emperor Of The Weak" nicht vergessen werden. Mit noch mehr Wucht und Wut im Bauch, fein in elf mundgerechte Häppchen unterteilt, sehr gut in Szene gebracht, diesem superben Artwork des indonesischen Künstlers Toha Mashudi und einem druckvollen Klang kann sich das Quartett aus Weil der Stadt auf die Schulter klopfen und eines schönen Tages mit sehr zufriedenem Gemüt auf Album Nummer fünf schauen. Und wer weiß, ob "Emperor Of The Weak" eine ähnliche Langzeitwirkung besitzt wie der Vorgänger. Das wird die Zeit zeigen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp