FATES WARNING - Disconnected
Mehr über Fates Warning
- Genre:
- Progmetal
- Disconnected
- One
- So
- Pieces Of Me
- Something From Nothing
- Still Remains
- Disconnected Part 2
Progmetalbands gibt mittlerweile wie Sand am Meer, aber nur wenige haben an der Entwicklung dieses Stils so mitgewirkt wie Fates Warning. Seit ihrem Debüt von 1984, 'Night on Bröcken' gab es in meinen Augen nur gute bis sehr gute Alben. So ist es natürlich nicht verwunderlich, wenn die Fangemeinde die Erwartungen an eine neue Scheibe dementsprechend hochschraubt.
Mit dem jetzt vorliegenden neunten Studiooutput 'Disconnected', geht man wieder etwas härter zur Sache. Trotzdem werden auch Fans von 'A Pleasant Shade Of Grey' garantiert nicht enttäuscht werden, da auch genug Raum für die Melancholie des Vorgängers blieb. Das Intro 'Disconnected' klingt dann aber, für FW-Verhältnisse, auch gleich recht ausgefallen. Modern, spacig und viel Keyboardhintergrund bilden den Einstieg. 'One' erinnert etwas an die Soloscheibe von Ray Alder. Die Geradlinigkeit des Songs klingt ungewöhnlich. Für mich klar der schwächste Song der Platte, wobei das Niveau natürlich immernoch recht hoch ist. 'So' schlägt da schon eher in die typische FW-Kerbe. Ein Song, der abwechlungsreich mit harten und schönen Parts versehen ist. Die Verzweiflung im Refrain wirkt fast zu glaubhaft wenn Ray Alder immer wieder 'So tired' singt. 'Pieces of me' überrascht durch ein sehr schnelles, fast Industrial-Mäßiges, Riff. Die langgezogenen Gesangslinien im Hauptteil stehen stark im Kontrast zur schnellen Gitarre und verleihen dem Stück echtes Hitpotenzial. Ruhig und beschaulich geht 'Something From Nothing' in die erste Runde. Leise und dezent verziert Mark Zonder den 5 min. langen Einstieg in den Song mit den typisch feinen Beckentupfern. Der eigentliche Hauptpart verleitet zum Träumen im warmen Sonnenlicht, um beim späten Refrain förmlich dahinzuschmelzen. Das absolute Meisterwerk folgt dann auf dem Fuße, in Übergröße. In über 16 Minuten werden bei 'Still Remains' Ideen verwertet, die locker für ein ganzes Album gereicht hätten. Es klingt wie eine Wanderung durch 20 Jahre Prog-Geschichte. Der Song enthält viele verschiedene Teilsongs und gibt zum großen Finale nach 11 min seine ganze Schönheit an den Zuhörer ab. Mir ist die Gänsehaut an die Decke gewachsen, als ich diesen wunderbaren Part zum ersten Mal gehört habe. Den Abschluß bildet 'Disconnected Part 2' und bringt das Intro zu Ende. Hier kann sich Kevin Moore voll in Szene setzen, da das Instrumental-Lied komplett aus dem Keyboerd stammt. Nur die Gittarenschreie von Jim Matheos, stechen noch mit brachialer Gewalt markant ins Ohr. Die Vielseitigkeit der Platte ist gleichermaßen irritierend wie begeisternd. Die Höhen und Tiefen bzw. der Wechsel aus harten und schönen Parts, ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Platte. Ich denke die Meßlatte wurde mit 'Disconnected' wieder etwas höher gelegt. Pflichtkauf für jeden anspruchsvollen Progmetaller.
Anspieltips: Pieces Of Me, Something From Nothing, Still Remains
- Redakteur:
- Mirko Holzwarth