FATUM AETERNUM - The Darkest Hour
Mehr über Fatum Aeternum
- Genre:
- Alternative Rock / Gothic / Metal
- ∅-Note:
- 1.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 17.11.2015
- The Darkest Hour
- Me
- Hate
- Dive With Me
- Pain
- Nothing
Musikalische Katastrophe zwischen Gothic, Rock und Metal.
Es gibt Scheiben, die machen einem als Redakteur das Leben nicht gerade einfach. Ein solcher Fall ist auch die EP "The Darkest Hour" des israelischen Trios FATUM AETERNUM, das bereits seit dem Jahr 2006 in der heimischen Musikszene sein Unwesen treibt. Dabei hat die Band über die Jahre hinweg sogar die Bühne mit Gothic-Größen wie DIARY OF DREAMS oder APOPTYGMA BERZERK geteilt - und ihr wird sogar ein sehr ausführlicher englischsprachiger Artikel bei Wikipedia gewidmet. Alles in allem könnte man also davon ausgehen, dass dem Hörer auf der neuen EP qualitativ hochwertige Musik geboten wird.
Diese Hoffnung wird allerdings schnell zunichte gemacht, denn die Probleme mit "The Darkest Hour" beginnen bereits bei der musikalischen Einordung des Songmaterials. Die zentrale Frage ist dabei, ob es sich hier überhaupt um Musik handelt? Stellenweise wirkt der stümperhaft zusammengestückelte Crossover zwischen Gothic, Metal und Rock nämlich eher wie eine trashige Parodie von echter Musik. Doch bei einem Blick auf die Homepage des Trios offenbart sich schnell, dass die Israelis ihre Musik wirklich ernst nehmen und damit sogar eine bedeutsame Message transportieren wollen. Ob dieses Unterfangen mit dem willkürlichen und unausgegorenem Songwriting auf der neuen EP wirklich funktionieren kann, das darf bezweifelt werden.
Das anfängerhafte Songmaterial auf "The Darkest Hour" könnte man dabei vielleicht noch verkraften, wäre da nicht die unsägliche Gesangsleistung des Duos Steve und Evelyn Shor Gershin. Beide sind offenkundig keine ausgebildeten Sänger und tun sich bereits mit der Aufgabe schwer, die einzelnen Töne ihrer Gesangspassagen überhaupt zu treffen. Erstaunlich ist aber, mit welcher Inbrunst die beiden fröhlich die richtige Tonlage meilenweit verfehlen und dabei auch noch mit verrückten vokalen Experimenten das Nervenkostüm des Hörers strapazieren. Vielleicht sollte die Truppe beim nächsten mal einen externen Toningenieur zu Rate ziehen, denn George Falk, der neben der Gitarre auch die Produtkion der Scheibe übernommen hat, sind diese eklatanten Schwächen im Gesang offensichtlicht nicht aufgefallen. So bleibt dann auch die recht passable Leistung an den übrigen Instrumenten nur eine kleine Randnotiz, die den durchweg verkorksten Gesamteindruck der Platte auch nicht mehr retten kann.
Am Ende bleibt damit nur die Feststellung, dass wenigstens der Titel "The Darkest Hour" passend gewählt wurde, denn für mich war diese EP eine der dunkelsten Stunden meines Daseins als Musikfan. Eigentlich ist es ja eine tolle Entwicklung, dass heutzutage deutlich mehr junge Bands die Möglichkeit haben, ihre Songs aufzunehmen und der Welt zu präsentieren, wenn dabei die Qualität nicht vollständig auf der Strecke bleibt. Die hier vorliegende EP hätte in jedem Fall das Licht der Welt nie erblicken dürfen und es ist als wirklich mutig zu bezeichnen, hierfür auch noch Geld von potentiellen Hörern zu verlangen. Ich muss jetzt jedenfall erst einmal ein paar Metal-Klassiker auflegen, um mich von dieser musikalischen Katastrophe zu erholen.
- Note:
- 1.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs