FAUSTTOPHEL - Sancta Simplicitas
Mehr über Fausttophel
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Metal Scrap Records
- Release:
- 31.03.2016
- Wandering… Searching…
- The Lot of Emptiness
- The Word
- God's Place Is on the Cross
- Sick Earth
- The Dark Pit of Absurdity
- The Song of the Leper
- Lunar Onlooker
- The Whirl Ends Where It Began
- Black Tears (Edge of Sanity cover)
Black Metal aus der Ukraine.
Melodischer Black Metal aus der Ukraine ist ja genau meine Baustelle. Wobei der Begriff Baustelle es für mich in den meisten Fällen schon ziemlich genau trifft. Schon das äußere Erscheinungsbild von "…Sancta Simplicitas …" lässt mich nicht auf Musik hoffen, die ich mir freiwillig anhören würde. Ein Logo-Design, welches in der Mitte an das zur Verballhornung genutzte Gestrüpp erinnert und kyrillische Songtitel, die meiner Phobie gegen nichtenglisch gesungene Musik noch weiter unterstützen. Allerbeste Voraussetzungen also. Schlägt man das Booklet aber auf, so kommen englische Worte zum Vorschein. Ich bin gespannt.
In puncto Singsprache war die kurze Vorfreude leider unberechtigt, denn die Herrschaften singen in der Landessprache. Ein Umstand, den sicherlich einige jetzt als charmanten Bonus ansehen werden – vor allem, da die englischen Übersetzungen im Booklet zu finden sind – für mich ist es leider ein Malus.
Kommen wir aber zur Musik an sich. Wenn ich das richtig verstehe, wird hier ein textliches Konzept verarbeitet. Um die Story musikalisch vernünftig zu begleiten, präsentieren die Musiker ein vielschichtiges Werk, welches klar im Black Metal verwurzelt ist. Die Band darauf zu beschränken wäre aber falsch, denn immer wieder gibt es Passagen, die eher dem Thrash oder sogar dem Heavy Metal zuzuordnen sind. Das gefällt mir mal mehr und mal weniger gut. Immer wenn es besonders heftig wird oder wenn das symphonische Dosenorchester geöffnet wird, bin ich raus. Das ist mir dann wahlweise zu viel Geknüppel, zu viel Gesang ohne Hustensaft oder zu viel künstlicher Kitsch. Erschwerend kommt hinzu, dass der Klargesang nicht sonderlich überzeugend klingt. Innerlich ziehe ich meinen Hut vor diesem ambitionierten Album, weiß aber weder, welche Zielgruppe hier angesprochen wird, noch, ob ich es selbst jemals wieder auflegen werde.
Das EDGE OF SANITY-Cover am Ende ändert diese Meinung leider auch nicht. Zwiespältige Angelegenheit.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Holger Andrae