FEAR FACTORY - Genexus
Mehr über Fear Factory
- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 07.08.2015
- Autonomous Combat System
- Anodized
- Dielectric
- Soul Hacker
- Protomech
- Genexus
- Church Of Execution
- Regenerate
- Battle For Utopia
- Expiration Date
Ein fettes Trademark-Album!
"Wow, gleich nochmal!" So oder so ähnlich sind die Worte, die mir jedes Mal am Ende von "Genexus" auf der Zunge liegen. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass Album Nummer neun das Beste FEAR FACTORY-Album seit der Reunion mit Gitarrist Dino Cazares (2010), vielleicht sogar seit der Reunion (2003) insgesamt ist.
Dabei wurde das letzte Album "The Industrialist" (2013) zwiespältig aufgenommen, insbesondere das konsequente Programmieren des Schlagzeugs rief viele Kritiker auf die Barrikaden. Anno 2015 ist nun wieder von und mit Mike Heller ein echtes Schlagzeug zu hören. Erfahrungen konnte Heller bereits als "The Industrialist"-Tour-Drummer sammeln. Auch wenn er kein Gene Hoglan ist, macht er einen sehr amtlichen Job. Das Klanggewand ist es auch, was als erstes sofort positiv auffällt: "Genexus" springt dir regelrecht ins Gesicht! Natürlich klingt es auch maschinell, aber auch organisch und drückt ordentlich! Und sobald die ersten Sechzehntel in 'Autonomous Combat System' lostackern, fühlt man sich als Fan der Angstfabrik schnell zu Hause.
Überraschungen wie zu "Transgression"-Zeiten (2005) bleiben aus. Stattdessen liefert FEAR FACTORY ein fettes Trademark-Album, das wie ein Best Of durch die verschiedenen Schaffenszeiten führt: 'Anodized' etwa streift die Nu-Metal- / "Digimortal"-Phase, der mächtige Opener, insbesondere 'Soul Hacker' (Hit!) erinnern an "Obsolete", 'Dielectric' und der Titelsong an "Demanufacture" usw. Die Songs haben aber noch ein weiteres Merkmal, sie sind konzentrierter als zuvor und präsentieren sich stets mit einem eingängigen, in unverwechselbarer melodischer Manier gesungenem Refrain von Burton. Die große Frage stellt sich mir natürlich nun, ob Burton die Gesangslinien auch tatsächlich live umsetzen kann. Die letzten Konzerterlebnisse waren diesbezüglich eher ernüchternd. Aber Dino sicherte mir zu, dass er nun Gesangsunterricht genommen hätte... Jedoch auch die Shouts Burtons sind bemerkenswert, treffen sie direkt in die Magengrube.
Nicht nur musikalisch, auch thematisch gibt es keine großen Überraschungen, so behandelt "Genexus" das Bewusstwerden von Maschinen. Aber das ist, was man von den Industrial-Metal-Pionieren erwartet und was sie wie niemand sonst können - und gerade deshalb macht das Album durch und durch Laune. Fast!: 'Church Of Execution' hätten sie sich meines Erachtens sparen können. Schlecht ist er zwar nicht, fällt jedoch gegenüber den anderen, sehr starken Tracks ab. Dafür gibt es mit 'Extinction Date' zum Abschluss einen elektronisch-balladesken Leckerbissen, klingt komisch, ist aber richtig gelungen!
Die Fabrik läuft und ist richtig gut geölt und das so gut, wie lange nicht mehr!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke