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Re-Industrialized

Reisen wir zurück ins Jahr 2012: Am 01.06., also vor ziemlich genau elf Jahren, veröffentlicht FEAR FACTORY mit "The Industrialist" ein mächtiges Album, dass ich damals vollkommen zurecht mit einer 9/10 zelebriert habe (an dieser Stelle möchte ich für ausführlichere Albumdetails auf das Review von 2012 verweisen). Einziges Manko war, dass man das Schlagzeug programmierte. Ich zitiere mich selbst: "Es wird kein Hehl daraus gemacht, dass auf "The Industrialist" ein Drumcomputer spielt, was aber nicht weiter stört, zumal sich auch die Drums bei FEAR FACTORY in der Vergangenheit eher weniger durch einen akustischen, organischen Sound ausgezeichnet haben. Der statische Sound stört also keineswegs, sondern integriert sich gut in das Gesamtbild und fällt im Verlauf des Albums auch nicht weiter negativ auf." Dennoch musste die Band, damals noch mit Burton C. Bell am Gesang und Dino Cazares wieder an der Gitarre, viel Kritik dafür einstecken. Damit möchte "Re-Industrialized" nun aufräumen und kredenzt zum quasi zehnjährigen Jubiläum das Album mit echten Drums, eingespielt vom aktuellen Schlagwerker Mike Heller.

Um den Unterschied zu hören, muss man allerdings meines Erachtens entweder Drummer oder/und sehr audiophil sein. Zumindest höre ich als Schlagzeuger durchaus in den Becken- und Hi-Hat-Schlägen sowie in den Fill-Ins, dass sie humaner klingen. Was wäre ich für ein Schlagzeuger, wenn ich jetzt nicht noch dazu schreiben würde, dass die Songs sich dadurch natürlich viel besser anhören. Maschinen können Menschen halt nur doch bedingt ersetzen, was offenbar selbst FEAR FACTORY eingesehen hat.

Die Bonus-Tracks sind ehrlich gesagt zu vernachlässigen. Von den Remixen war ich bisher noch nie ein großer Freund und die anderen drei Tracks haben eher Demo-Charakter. Ganz unabhängig davon muss ich aber einmal mehr feststellen, dass "The Industrialist" - beziehungsweise "Re-Industrialized" - eines der besten neueren FEAR FACTORY-Alben ist, auch elf Jahre später.