FEAR FACTORY - Recoded
Mehr über Fear Factory
- Genre:
- Industrial Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 28.10.2022
- Adapt Or Die
- Hatred Will Prevail
- Disobey
- I Am The Nightrider
- Path To Salvation
- Worthless
- Empires Fall
- System Assassin
- Hypocrisy Of Faith
- This Is My Life
- Recoded
Unterhaltsamer Remix des letzten Langdrehers der Angstfabrik.
Was macht man, wenn ein neues Album veröffentlich wurde, es allerdings dank einer globalen Pandemie und einer unschönen Trennung vom Sänger nicht wirklich betourt werden kann? Nun, FEAR FACTORY-Mastermind Dino Cazares dachte sich, eine Sammlung von Remixen sämtlicher Songs des noch immer aktuellen Albums "Aggression Continuum" wäre eine gute Idee, um die Fangemeinde bei Laune zu halten. Selbige wird nun allerdings schon recht lange auf die Folter gespannt, denn während auf dem letzten Silberling noch Burton C. Bell das Mikrofon in der Hand hatte, wurde der Frontmann inzwischen im Streit aus der Band gemobbt und bis heute wurde ein Nachfolger noch nicht bekannt gegeben.
Entsprechend ist Bell auch auf dem hier vorliegenden "Recoded" zu hören und oftmals ist seine markante Stimme auch das Einzige, was die überarbeiteten Versionen noch offensichtlich mit den Originalen verbindet. Wer nun aber revolutionäre Klänge wie auf der "Fear Is The Mindkiller"-EP oder "Remanufacture" erwartet, mit denen FEAR FACTORY Remixe im Metal in den Neunzigern salonfähig machte, der wird von "Recoded" doch eher enttäuscht werden. Primär sind die Neuinterpretationen von Rhys Fulber, Rob Gee oder Zardonic nämlich eher zahme elektronische Umgestaltungen der ursprünglichen Tracks, die zwar allesamt gut ins Ohr gehen, selten aber wirklich zu überraschen vermögen.
Witzigerweise ist es so am Ende der inzwischen abgesetzte Frontmann, der hier am besten in Szene gesetzt wird, denn wenn die Songs wie in 'Hatred Will Prevail' auf das Nötigste reduziert werden, ist es sein charismatisches Organ, das die Show am Laufen hält. Das Aubleiben von revolutionären Offenbarungen schmälert dabei übrigens den Unterhaltungswert von "Recoded" nicht, denn die tollen Hooklines der Songs von "Aggression Continuum" funktionieren auch in den neuen Versionen hervorragend, wobei ich inbesondere das mit stark verzerrtem Gesang versehene 'System Assassin' oder den recht einfachen Elektro-Pop-Stampfer 'Obey' als Höhepunkte gesondert erwähnen möchte.
Bleibt die Frage, wer denn nun eigentlich die Zielgruppe für eine Remix-Scheibe wie "Recoded" ist, denn auch wenn ich durchaus Spaß beim Genuss der elf Nummern hatte, würde ich doch die meisten regulären Scheiben der Angstfabrik diesem Langdreher vorziehen. Auf der Tanzfläche eines Crossover-Clubs dürften die Nummern allerdings durchaus für Bewegung sorgen und verkürzen auch in den heimischen vier Wänden zumindest ein wenig die Wartezeit auf ein hoffentlich bald erscheindendes neues FEAR FACTORY-Album mit neuem Frontmann.
- Redakteur:
- Tobias Dahs