FEARED - Synder
Mehr über Feared
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 25.05.2015
- Synder
- Your Demise
- Of Iron And Ashes
- Caligula
- My Grief, My Sorrow
- Dygder
- By Silent Screaming
- Wolf At The End Of The World
- My Own Redemption
- Dying Day
- War Feeding War
- The Narcissist
- Godless Devotion
Thrashiger Todesstahl vom Feinsten
Seltsam, dass eine Quasi-Allstar-Kombo wie FEARED (mit Mitgliedern von SIX FEET UNDER, DEMONOID, SUFFOCATION und gar CLAWFINGER) schon jahrelang aktiv sein kann, regelmäßig hochwertige Alben veröffentlicht, und trotzdem eher in der Peripherie der kommerziell durchaus erfolgreichen Death-Metal-Szene lungert. Vielleicht auch selbstgewähltes Schicksal? Egal – Fakt ist, dass "Synder" (schwedisch für Sünde), Album Nr.6 der Veteranen um Gitarristen Ola Englund, alles bietet, was das boshafte Metallerherz begehrt.
Was soll man hier großartig Worte verlieren – "Synder" ist ein mächtiges modernes Todesstahlbrett, das kaum Wünsche offen lässt. Die moderne Death/Thrash-Schiene wird hier vorbildlich beackert; gerade der Thrash-Faktor ist auf diesem knapp fünfzigminütigen Feuerwerk auffällig hoch. Ob beim Opener 'Your Demise', der Hochgeschwindigkeitsattacke 'Dying Days', oder der etwas schleppenderen Single 'By Silent Screaming', stets dürfen die Herren an den Stahlsaitern messerscharf und tödlich präzise ihre Thrashgewitter über der Hörerschaft entladen. Mario Ramos am Mikrofon am Mikrofon liefert wiederum eine Performance ab, die einem Wikingerberserker zur Ehre gereichen würde – seine gutturalen Schreie und Growls sind erste Sahne und etablieren FEARED in der ersten Todesblei-Liga.
Bei dreizehn Tracks (abzüglich einem kurzem Intro sowie einem Klaiverinterlude) stellt sich im Grunde nur die Frage nach dem Grad an Abwechslung, denn neu ist die Vermählung von Todesstahl und Thrash Metal beileibe nicht mehr. Hier und da werden auf "Synder" etwas groovigere Elemente eingeflochten ('Caligula'), an anderer Stelle wird durch düstere Melodik die Atmosphäre verdichtet ('My Own Redemption', 'My Grief, My Sorrow'), dezente Progressivität erklingt bei 'Godless Devotion' – im Prinzip arbeiten die Herrschaften von FEARED in ihrer Sparte durchaus an der kreativen Speerspitze. Letzten Endes fehlt es nur an einer gewissen Eingängigkeit, die andere Bands durch variablere Dynamik oder prägnantere Hooks gewinnen. Mein Fazit für "Synder" lautet daher nur "sehr gut", nicht "herausragend".
Doch versteht mich nicht falsch: Wer auf kompromisslosen, brachialen und unaufhaltsam thrashenden Highspeed-Death steht, wird an FEARED im Jahr 2015 nicht vorbei kommen. Auf "Synder" werden schlicht und ergreifend keine Gefangenen gemacht - und eine amtliche Ladung Todesblei ist uns doch letztlich immer willkommen!
Anspieltipps: Your Demise, Dying Day, My Own Redemption
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Timon Krause