FEATHERLIKE - Kings & Queens
Mehr über Featherlike
- Genre:
- Rock / Pop
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Helium Records / Nonstop Music
- Release:
- 06.04.2010
- How Do You Plead?
- Undignified
- Love (Is A Minefield)
- Firercracker
- My Brain
- Waiting For The Sun
- Sinphonies
- The Girl With The Bleeding Nose
- Moonbeams
- Stanley
- Smithereens
Solide Mischung aus Indie-Rock und Brit-Pop ohne große Überraschungen.
Wenn ich solche tollen Genrebezeichnungen, wie beispielsweise "Adult-Pop" höre, rollen sich die Fußnägel noch vor dem Hören stark nach oben. Da ist es auch egal, ob die Bezeichnung von der Band selbst kommt oder wie im Fall von FEATHERLIKE, wo irgendwer mal gesagt hat: "Sie sind die Reinkarnation des "Adult-Pop"". Da stellt sich von Anfang an die Frage, kann man die Musik überhaupt ernst nehmen? Immerhin bleibt ein gewisser Grad an Vorurteilen bestehen. Doch wenn man die ersten ein, zwei Songs der Schweizer gehört hat, stimmen sie einen wieder versöhnlich, denn das was die vier Herrschaften servieren ist eingängiger und schnörkelloser Indie-Rock, dem noch eine Briese Brit-Pop um die Nase weht. Na bitte, klingt doch gar nicht so schlimm, wie anfangs befürchtet. Wieso muss man sich denn da überhaupt mit solchen albernen Genre-Bezeichnungen schmücken? Etwa um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen?
Bezieht man das mal auf ihre Musik, so hat es das Quartett nicht nötig, denn sie liefern einen soliden Sound ab, kümmern sich dabei wenig um irgendwelche Trends, und ziehen ihr Ding durch. Dabei erfinden sie weder die Musikwelt neu, noch revolutionieren sie sie. Und das ist vielleicht das einzige Manko der Platte, es fehlen die wirklichen Überraschungsmomente. Man kann nun wirklich nicht behaupten, dass einer der Songs schlecht ist, doch insgesamt betrachtet schleicht sich eine gewisse Monotonie ein. Etwas mehr Experimentierfreudigkeit wäre wünschenswert gewesen. 'The Girl With The Bleeding Nose' schafft es durch seine prägnanten Gitarren am Anfang und das längere Gitarrensolo am Ende die Bezeichnung "Ausreißer" zu erhalten. Der rockigere Charakter ist im Vergleich zum Rest des Albums überhaupt ein wenig zu kurz gekommen und hätte einige Songs wesentlich interessanter gemacht. Dafür haben 'Love (Is A Minefield)' und 'Stanley' richtig gute Ohrwurmqualitäten.
Durch die Scheibe zieht sich eine leichte melancholische Stimmung, die immer mal wieder durch eine Unbeschwertheit aufgelockert wird. Die meisten Songs bewegen sich im Mid-Tempo-Bereich und ein wenig mehr Dampf wäre hier und da durchaus spannender gewesen. Gesanglich fällt der raue Gesang von Frontmann Chris Weber sofort positiv auf und gibt jedem Lied einen ganz eigenwilligen Charme. Wäre die Stimme nicht so genial, würden Stücke wie 'Firecracker' oder 'Waiting For The Sun' glatt an einem vorbeirauschen.
Wer an dieser Musikmischung sonst auch Gefallen findet, kann mit dieser Scheibe nicht viel falsch machen, denn es gibt keine bösen Überraschungen. Allerdings eben auch keine richtigen überwältigenden Momente, die das Werk aus der Masse wirklich herausstechen lassen. Wer damit leben kann, wird von diesem Album nicht enttäuscht.
Anspieltipps: Undignified, Love (Is A Minefeld), The Girl With The Bleeding Nose, Stanley
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Swen Reuter