FEED HER TO THE SHARKS - Fortitude
Mehr über Feed Her To The Sharks
- Genre:
- Modern Metal / Metalcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Victory Records
- Release:
- 06.02.2015
- The World Is Yours
- Chasing Glory
- Burn The Traitor
- Shadow Of Myself
- Terrorist
- Heart Of Stone
- Walking On Glas
- Fear Of Failure
- Faithless
- Badass
- Let Go
Stoppt die Weichspülerei!!
Reden wir Klartext: Ließen die Herren Nachwuchsmetaller von FEED HER TO THE SHARKS auf ihrem Debütalbum "Fortitude" die weinerlichen Klargesangseinlagen sowie die albernen und gänzlich überflüssigen Elektro-Effekte weg, bliebe... Ja, was? Ein fantastisch bretzelnder Deathcore-Bolide, mit tiefgestimmten und im Stakkato geschrubbelten Leersaiten zwar sicherlich keine Innovationsgranate, auf alle Fälle aber bestialisch unterhaltsam. Irgendwo zwischen EMMURE und THE BLACK DAHLIA MURDER treffen hier tonnenschwere Breaks auf Hochgeschwindigkeits-Todesstahl der modernen Schule. FEED HER TO THE SHARKS stellt wohl die Essenz all jener gleichklingenden Kapellen dar, die sich im Prinzip kein Mensch mehr anhören, geschweige denn auseinanderhalten kann, während den Australiern hingegen attestiert werden muss, dem ausgemergelten Genre mit effizientem Songwriting sowie einem bösartig keifenden und grunzenden Death-Metal-Berserker am Mikrofon noch einige wohlschmeckende Tropfen abgemolken zu haben. Ich bin drauf und dran, die Platte abzufeiern...
... ehe mich wieder einer dieser hochpeinlichen Lalala-Refrains auf den Boden der Tatsachen zurück holt. Was zum Henker habt ihr euch gedacht?? Ein dermaßen fettes Gemetzel zu veranstalten, und diesen Gourmethappen, diese Ausgeburt an Brutalität immer wieder mit einem Gesang zu versalzen, der einer unterdurchschnittlichen Boygroup besser zu Gesicht stehen würde. Ach, hier findet sich mit 'Burn The Traitor' doch tatsächlich auch eine Nummer, bei der auf das Weichei-Geheule verzichtet wird. Dafür wurde leider auch dieses Stück mit indiskutablen Unterstufenpennäler-DJ-Einlagen verunstaltet. Kaum zu glauben! Stellt euch mal REVOCATION mit einer jammernden Chorknabenstimme vor. Oder SYLOSIS mit nervenden Synthie-Effekten. Nur wenigen Bands wie beispielsweise THE BROWNING gelingt es, mit Elektro-Sounds tatsächlich einen gewissen Mehrwert zu erzielen. Das Wechselspiel aus gutturaler und klarer Vokalarbeit hingegen funktioniert nur dann gut, wenn die durch einen Schrei-Sänger aufgebaute Härte nicht gänzlich verpufft, sobald der klare Gesang einsetzt. Zu brutalem Death Metal passt einfach keine süßliche Engelsstimme. Aber das scheint ein ganzes Heer vermeintlich talentierter Musiker auf diesem Planeten nicht begriffen zu haben. Oder die Verlockung, sich durch eine solche Weichspülmethodik zu einem großen Teil noch das Mainstream-Publikum einzusacken, ist einfach zu groß.
Der Metal/Deathcore-Anteil auf "Fortitude" ist wirklich erste Sahne – und wer ein solch feierliches Breakdown-Gemetzel veranstaltet, muss auch nicht zwingend durch Innovationsreichtum glänzen. Der Kommerz-Metal-Einschlag hingegen ist dermaßen widerlich, dass ich außer Stande bin, den FEED HER TO THE SHARKS-Erstling überhaupt am Stück anzuhören, ohne das Kotzen zu kriegen. Es ist zum Haare raufen – denn die Truppe aus Melbourne mit dem bescheuerten Bandnamen hätte sich aus dem Stand in die erste Riege der modernen Edelstahlbataillone einreihen können. Aber so... Hier könnte nur ein radikaler Kurswechsel Abhilfe schaffen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Timon Krause