FEED THEM DEATH - The Malady
Mehr über Feed Them Death
- Genre:
- Death Metal / Grindcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Brucia Records
- Release:
- 20.06.2024
- Above All
- Two Minutes Hate...
- Autopsy
- Deleterious
- Them, The Guiltless
- D.E.A.T.H.
- The Malady
- Stygian Tide
- Panopticism II
- Two More Minutes
- ...And So Below
Sperrige Grind-Show mit spannenden sphärischen Komponenten.
"Negative Anti-Music for Anti-Positivist Thinkers" - eigentlich kann man die von FEED THEM DEATH gewählte Beschreibung für den Sound der britischen Crust-Punker selbst nicht besser wählen. Während die Truppe um Mastermind und Multiinstrumentalist Void, der auch für das gesamte Songwriting von "The Malady" verantwortlich zeichnet, im Vordergrund nämlich einen ordentlichen Abriss hinlegt, der wirklich alle wichtigen Facetten des Grindcores mindestens streift, generiert das Trio im Hintergrund eine dystopisch anmutende, nihilsitisch geprägte, arg beklemmende Atmosphäre, die im Verlauf des neuen Albums immer schrägere Züge annimmt und das eigentliche Getrümmer so manches Mal aus dem Fokus nimmt - und ich bin mir gerade immer noch nicht ganz sicher, ob ich das nun gutheißen oder doch als störend empfinden soll.
Immerhin gibt es bei FEED THEM DEATH absolut kein Standardprogramm: Die Truppe ist zwar mit dem D-Beat ebenso vertraut wie mit dem klassischen Hardcore, ist für ein straightes Stelldichein aber nur in sehr wenigen Phasen zu haben. Das Material ist phasenweise experimentell, deshalb vielleicht nicht weniger brachial, aber im zweiten Abschnitt von einigen mathematischen Arrangements geprägt, die den Genuss zu einer echten Herausforderung werden lassen. Stücke wie 'Panopticism II' oder der Titelsong sind zwar an sich griffig und auch gut nachvollziehbar, doch irgendwie fehlen hier die echten Aha-Effekte, deren Präsenz womöglich auch deshalb ausbleibt, weil sich Void auch zu stark vom thematischen Background und nicht immer von seinem musikalischen Bauchgefühl treiben lässt. Zwar ist es der britischen Combo äußerst wichtig, auch gesellschaftskritisch und hin und wieder auch politisch aufzutreten, doch die gelegentlich sperrigen Gehversuche in diese Richtung nehmen der Platte mitunter ihren Drive und damit auch ein ganzes Stück von ihrer potentiell erheblichen Strahlkraft.
Dennoch: "The Malady" ist ein interessantes Albumprojekt, nicht zuletzt wegen seiner eigenwilligen sphärischen Aufbereitung. Mit einer minimal straighteren Attitüde und ein paar kleinen Widerhaken wäre der Erfolg hier jedoch wahrscheinlicher - doch das steht bei FEED THEM DEATH ja auch nicht auf der Prioritätenliste. Dennoch hätte es mir persönlich so besser gefallen!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes