FEJD - Storm
Mehr über Fejd
- Genre:
- Folk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Napalm / SPV
- Release:
- 27.03.2009
- Offerök
- Svanesång
- Älvorna Dansar
- Vid Jore Å
- Egils Polska
- Storm
- Varg I Veum
- Äril
- Skuld
- Likfärd
- Bergakungen
- Morgonstjärnan
Sehr schön arrangierte schwedische Folkmusik, die das Zeug hat, sich in der Metalszene zu etablieren.
Die Gebrüder Patrik und Niklas Rimmerfors sind als akustisch spielendes Folk-Duo schon eine ganze Weile in Schweden unterwegs. 2001 haben sie sich mit drei Musikern zusammen getan, die vielen von den beiden Metalbands PATHOS und NOSTRADAMUS her bekannt sind. Es handelt sich hierbei um Lennart Specht (Keyboards), Thomas Antonsson (Bass) und Esko Salow (Drums). In dieser Konstellation kam es zur Gründung des akustisch dominierten aber doch irgendwie rockigen Folk-Quintetts FEJD, das in den letzten sieben Jahren zwei Demos und eine EP aufgenommen hat, die in Eigenregie vertrieben wurden. Nun hat sich das in Folk-Metal-Kreisen doch sehr rührige österreichische Label Napalm Records der fünf Schweden angenommen und bringt ab sofort deren erstes vollständiges Studioalbum "Storm" unter die Leute.
Darauf enthalten sind zwölf in schwedischer Sprache gesungene Weisen, die in Sachen Struktur und Instrumentierung sehr stark vom skandinavischen Folk geprägt sind und dabei dennoch die Grenzen herkömmlicher Folklore sprengen, weil der Metal-Einfluss in den Stücken auch komplett ohne verzerrte E-Gitarren vorhanden ist. Was etwa APOCALYPTICA mit Celli gelingt, das schaffen die Jungs von FEJD mit Bouzouki und Nyckelharpa (Schlüsselfidel). Dass dahinter sehr dezent auch mal eine Gitarre aufblitzt und ein rhythmisches Fundament von Bass und Schlagzeug gelegt wird, sorgt dafür, dass die Musik den Hörgewohnheiten der vornehmlich metallischen Zielgruppe entspricht und im Grunde doch durch und durch folkloristisch bleibt. Es ist Folk, der den Nyckel besitzt, sich die Metalszene zu erschließen.
Die Stimmung bewegt sich dabei von ausladeneder Epik ('Vid Jore Å'), über tanzbar und beschwingt im Dreivierteltakt dahin fegenden Hambo ('Egils Polska') bis hin zu sehnsüchtigen Balladen wie dem mit weiblichem Gastgesang aufwartenden Elfentanz 'Älvorna Dansar'. Verhältnismäßig harte rhythmische Elemente und tollen Einsatz der Maultrommel bieten uns die Schweden beim großartigen 'Svanesång', das durch das mittelalterliche Flair auch ein wenig an IN EXTREMO und Konsorten gemahnt, mir aber ungleich besser gefällt, weil das akzentfreie Schwedisch doch deutlich cooler klingt, als was das letzte Einhorn bei den nordischen Stücken seiner Truppe so von sich gibt. Intensive und rein instrumental gehaltene Schwermut bietet dem Titel entsprechend 'Likfärd'. Das dramatische 'Bergakungen' und das basslastige und leidenschaftlich gesungene 'Morgonstjärnan' sind schon von der EP bekannt.
Wer sich STORMs "Nordavind" ohne E-Gitarren und die enthaltene Boshaftigkeit vorstellen kann, wer sich ULVERs 'Kveldssanger' mit etwas weniger elegischer Schwermut wünscht und wer sich nach IN EXTREMO ohne die oft flach stampfende Rhythmik wünscht, der liegt bei FEJD goldrichtig. Und wer allgemein eine Schwäche für nordische Folklore hat, der sowieso. Reinhören könnt ihr ausgiebig auf der Bandhomepage und auf MySpace.
Anspieltipps: Svanesång, Skuld, Bergakungen, Morgonstjärnan
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle