FERADUR - Parakosm
Mehr über Feradur
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.04.2021
- Midas (Materia Prima)
- Crest Of Betrayal
- Saviours
- Tetsuo
- Host Of The Nightmare
Die nächste Melodic-Death-Perle aus Luxemburg?
Was hat es bloß mit Luxemburg und Melodic Death Metal auf sich? Immerhin hat unser Nachbarland mit SLEEPERS GUILT bereits eine absolute Underground-Perle in diesem Sektor zu bieten und auch FERADUR konnte in insgesamt 15 Jahren Bandgeschichte bereits einiges an Staub aufwirbeln. Allerdings ist Luxemburg inzwischen nur noch nominell das Hauptquartier des Fünfers, denn die Mitglieder haben sich inzwischen auch auf große deutsche Städte wie Hamburg oder Köln verstreut. Die räumliche Distanz hat der engen musikalischen Zusammenarbeit der Truppe aber keinen Abbruch getan, was das Quintett zuletzt mit dem Langspieler "Legion" beweisen konnte, der meinem Kollegen Timon einige lobende Worte entlockte. Zwei Jahre später steht mit "Parakosm" nun eine neue EP in den Startlöchern. Ob sie den musikalischen Aufwärtstrend fortsetzen kann?
Nun, der Beginn fällt mit 'Midas (Meteria Prima)' erst einmal etwas verhalten aus. Zwar ist die akustische Eröffnung extrem gelungen, danach kommt der Track dank schleppendem Tempo nicht so richtig aus den Startblöcken, auch wenn hier bereits durchaus einige wunderbar melancholische Melodien im INSOMNIUM-Fahrwasser am Start sind. 'Crest Of Betrayal' legt da schon deutlich besser los und serviert nach kurzem Drum-Intro ein wunderbar melodisches Riff, das jedem Fan des Göteborg-Sounds die Freudentränen in die Augen treibt. Kombiniert mit einem wunderschönen und von Gitarrenharmonien dominierten Mittelteil gereift die Nummer damit schnell zum ersten ganz großen Highlight der EP. 'Saviours' macht im Anschluss auf diesem hohen Niveau weiter und verheiratet dabei gekonnt AT THE GATES, IN FLAMES und bissigen Thrash Metal miteinander, wobei insbesondere das knackige Hauptriff schnell im Ohr bleibt. 'Tetsuo' ist dagegen wieder ein etwas unscheinbarer Mid-Tempo-Groover, bevor die Luxemburger mit 'Host Of The Nightmare' hinten raus noch einmal alle Register ziehen. Nach doomigem Beginn, der erneut die epischen INSOMNIUM-Melodiebögen auffährt, kippt der Track im Mittelteil dank bewusst eingesetzter Dissonanzen und hervorragendem Drumming fast ein bisschen in Richtung DEATH, nur um schließlich mit treibenden AT THE GATES-Riffs die Scheibe über die Ziellinie zu bringen. Erneut ein ganz klares Highlight der Platte.
Abgerundet wird der Silberling, der übrigens auf der Bandcamp-Seite der Jungs als Vinyl, CD im Pappschuber oder Kassette (!) zu erstehen ist, von einer druckvollen Produktion, die von Jens Bogrens Mastering veredelt wird. Als Fazit kann daher auch eigentlich nur gesagt werden, dass der Fünfer auf einem guten Weg ist, um neben SLEEPERS GUILT zu einer weiteren Underground-Perle unseres Nachbarlandes zu werden. Ja, zwei Ausfälle sind bei gerade einmal fünf Songs auf der EP vielleicht etwas zu viel, dafür hauen die restlichen drei Nummern umso mehr auf den Putz und gehören zum Besten, was ich in diesem Jahr bisher aus der Melodic-Death-Ecke gehört habe!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs