FERAL LORD - Wunjo
Mehr über Feral Lord
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.08.2025
- Wunjo
- Raido
- Ansuz
Episch, rau und hymnisch - ein echter Black-Metal-Geheimtipp.
Mindfucking Black Metal since 2020 - so lautet das Statement zum eigenen Sound auf der Bandcamp-Page von FERAL LORD. Wenn man zumindest die Attitüde des Projekts aus San Diego bewerten möchte, mag man hier in vollen Zügen zustimmen. Die absolute Verwüstung ist auf der neuen EP allerdings trotzdem nicht geboten, sondern wirklich gut durchdachter, epischer und durchgängig melodischer Schwarzstoff, der in den drei gebotenen Longtracks jeden zufriedenstellen dürfte, der die DARKTHRONE-Kehrtwende zu "Transilvanian Hunger" bis heute sehr begrüßt und rauen Garagensound und einprägsame Gitarrenarbeit als wichtiges Wesensmerkmal in seinen persönlichen Black-Metal-Neigungen bevorzugt.
Der erste Release ist auf hymnische Klänge und raue, ursprüngliche Note ausgerichtet und findet hier bereits eine sehr gute Symbiose, die in Kombination mit der rohen Produktion ziemlich gut funktioniert. Selbst das knapp 13-minütige 'Ansuz' beschert keine echten Längen, setzt die Breaks an der richtigen Stelle und kann den monumentalen atmosphärischen Beiklang wunderschön in das abschließende Epos von "Wunjo" einpassen. Die Performance ist unterdessen ebenfalls überzeugend. Die Vocals klingen dreckig und gemein, Gitarren und Schlagzeug sind sehr differenziert herausgearbeitet, die Melodien sind wahrlich prächtig und haben den alten Fenriz/Nocturn Culto-Wohlklang besagten Albums. Mehr kann man sich erst einmal nicht wünschen.
Nach zwei vollwertigen Alben und einer EP ist "Wunjo" nun bereits der vierte Release in den vergangenen fünf Jahren, und es ist mitnichten ein Schnellschuss, sondern eine Dokumentation der bandeigenen Leidenschaft, die sie klangtechnisch sehr souverän von den frühen 90ern in die Gegenwart führt. Es scheint an der Zeit, sich etwas ausgiebiger mit FERAL LORD zu beschäftigen - auch mit dem Wunsch, dass der Sprung über den großen Teich mit etwas mehr Support durchaus funktionieren könnte!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes