FERRYMEN, THE - Iron Will
Mehr über Ferrymen, The
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 24.01.2025
- Chokehold
- Mother Unholy
- Iron Will
- Above It All
- Adrenaline
- Darkest Storm
- Dreams And Destiny
- Dust To Dust
- The Darkness That Divides
- Mind Games
- You're The Joker
Vierte Platte des unterschätzten All-Star-Trios.
Eigentlich schon verrückt: Hätten die drei Musiker von THE FERRYMEN ihren Terminkalender vor zehn Jahren abstimmen müssen, hätte sich wohl alles nach den wenigen Zeitfenstern ihres Drummers Mike Terrana richten müssen. Inzwischen tritt die Trommelmaschine nur noch recht selten in Erscheinung, während Magnus Karlsson mit seinem eigenen Soloprojekt und PRIMAL FEAR mindestens genauso viel zu tun hat wie Frontmann Ronnie Romero, den man in den vergangenen Jahren auf einigen hervorragenden Platten hören konnte. Zuletzt konnte das Trio sich jedoch wieder einen kurzen Slot einrichten, um die Songs für das inzwischen vierte Album des gemeinsamen Bandprojekts fertigzustellen, und diese sind zweifellos nicht mal eben so im Vorbeimarschieren entstanden - das kann man schon nach wenigen Takten von "Iron Will" klar sagen.
Womöglich hat THE FERRYMEN sogar das bis dato abwechslungsreichste Werk herausgehauen, da die Spannbreite zwischen melodischem Hardrock und klassischem Heavy Metal noch einmal um einige Nuancen angewachsen ist. Die Hooklines sind noch besser ausgeklügelt und man hat hin und wieder sogar ein paar progressive Fragmente installiert, die man nahezu spielerisch in die meist im Midtempo gehaltenen Ohrwürmer eingestreut hat. Letztgenannte sind dann auch zuhauf vorhanden, angefangen beim feinen Opener 'Chokehold' über das etwas opulentere 'Mother Unholy' bis hin zu explosiven Stücken wie 'Darkest Storm' und 'The Darkness That Divides'. Vor allem Romero hat in der Zwischenzeit, bzw. seit dem letzten Album, noch einmal deutlich zugelegt und singt die Sterne wahrhaftig vom Himmel. Der einstige RAINBOW- und MSG-Frontmann spielt mittlerweile in der gleichen Liga wie der heuer auch eher selten auftauchende Jorn Lande und hat über die Jahre nicht nur Erfahrung gewinnen, sondern auch Klasse etablieren können - und das zeigt er in allen elf Nummern von "Iron Will".
Derweil darf Gitarrist und Songschreiber Karlsson sich auch ein bisschen mehr austoben als im Sinner/Scheepers-Clan und nutzt die Gunst der Stunde, um einerseits sehr melodischen Stoff zu komponieren, andererseits aber auch seine Qualitäten als Gitarrist unter Beweis zu stellen. Und Terrana? Nun, den kann man wohl zu jeder Tag- und Nachtzeit wecken, und er wird immer performen wie ein Gott mit zwei Sticks. Auch wenn er sich zuletzt sehr rar gemacht hat, ist er nach wie vor einer der besten Vertreter seiner Zunft und bedarf auch keiner weiteren Vorstellung mehr.
Ja, und dieses Trio hat es wieder einmal gepackt, ein wirklich tolles Album auf den Weg zu bringen und ganz nebenbei auch einige Hits zu verewigen. Es steht zwar zu befürchten, dass die Herren ob ihres prall gefüllten Terminkalenders wenig Gelegenheit haben werden, ihre Neulinge auch live vorzustellen, doch in dem Fall reicht erst einmal auch eine Platte voller melodischer Highlights. So eine wie "Iron Will" es ist!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes