FEUERSEELE - Hinter Spiegeln
Mehr über Feuerseele
- Genre:
- Mittelalter Rock / Folk Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Echozone Records
- Release:
- 21.11.2014
- Jabberwock
- Veritas
- Golgatha
- Albtraum
- Weiß
- Carna
- Alles Show
- Scheichegal
- Ihr
- Herz
- Fetisch
- Belle
Mittelalter mal anders
Um im Mittelalter- und Folkrock-Bereich auf sich aufmerksam zu machen, muss eine Band heutzutage schon einiges leisten. Zu dicht ist der enge Käfig inzwischen besetzt. FEUERSEELE versucht dies, in dem man auf dem neuen Album "Hinter Spiegeln" kräftig an den Genregittern rüttelt und sich so vom ewigen Met- und Galgen-Einerlei entfernt. Die Flucht geht dabei in eine unerwartete Richtung, ins beinahe Chansonhafte, zumindest was Gesangslinien und Texte betrifft. Doch alte Hasen wissen, dass dort bereits vor langer Zeit SUBWAY TO SALLY wilderte, bevor dort die Gotik Einzug hielt und alles düsterschwarz bis belanglos wurde.
FEUERSEELE unternimmt nun eine erfolgreiche Expedition in diese größtenteils unerforschten Gefilde und instrumentiert die Reise mit knackigem Rock, unterstützt von Dudelsäcken, die sich auch produktionstechnisch gut ins Klangbild einfügen. Harte, teils moderne Riffs, abwechslungsreiche Songaufbauten und eigenwilliger Gesang - zumindest was die Alleinstellungsmerkmale angeht, ist die Band auf einem guten Weg. Doch bei den Liedern selbst kommt mit viel Mut auch der eine oder andere Fehlgriff; nicht alle Stücke wollen richtig funktionieren und liegen teils schwer im Magen. Dennoch finden sich mit 'Golgatha' oder 'Alles Show' echte Kracher auf dem Album, und wer sich mit dem etwas plumpen Humor des zugegebenermaßen lustig betitelten 'Scheichegal' anfreunden kann, wird sicher schnell bei dieser punkigen Nummer mitpfeifen. Dazu noch das nachdenkliche 'Belle' zum Abschluss, bei dem die Band am weitesten von den harten Mittelalterklängen Abstand nimmt und fertig ist ein Album, das Fans von Mittelalter- und Folkrock sicher die eine oder andere schöne Stunde beschert. Der Mut der Band, sich über die Genregrenzen hinauszuwagen, nötigt mir jedenfalls Respekt ab und sollte belohnt werden.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst