FIDES INVERSA - Mysterium Tremendum et Fascinans
Mysterium Tremendum et Fascinans
Mehr über Fides Inversa
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- W.T.C. Productions
- Release:
- 31.10.2014
- I
- II
- III
- IV
- V
- VI
- VII
09.04.2015 | 21:25
Weniger furchteinflößend und packend, als der Titel suggeriert.
Italien ist jetzt nicht das erste Land, welches ich dem Black Metal Suchenden weisen würde, aber unter den Truppen, die der Stiefel dann doch hervorgebracht hat, würde er auch FIDES INVERSA finden. Das Duo trat 2009 zum ersten Mal mit seinem Debüt "Hanc Aciem Sola Retundit Virtus (The Algolagnia Divine)" ins eher kleine Licht der Öffentlichkeit orthodoxen Schwarzmetalls. Legendenstatus hat man sich mit den darauf gebotenen vier überlangen Songs jedoch nicht auf Anhieb erspielt. Kann einem ja auch egal sein, wenn es um den Ausdruck innerer Überzeugung geht, selbst wenn man seinerseits den Titel aus einem Klassiker entlehnt, nämlich Rudolf Ottos "Das Heilige", eines der Standardwerke der Religionswissenschaft.
Was uns aber nicht egal ist, ist die Frage, ob sich sonst noch jemand das Zweitwerk "Mysterium Tremendum et Fascinans" zu Gemüte führen wollen würde. Was jetzt schon große Skepsis suggeriert, ist so böse gar nicht gemeint. Stilistisch bewegt man sich eher auf der musikalisch offenen, nicht-konservativen Seite lyrisch orthodoxen Black Metals. Will sagen, DEATHSPELL OMEGA springt einem schon im dissonant-repetitiven Eröffnungs-Instrumental entgegen und wird einem in den weiteren 50 Minuten noch das eine oder andere Mal in den Sinn kommen. Der Rest ist genretypisches Metzel-Einerlei, wobei die schwedische Note im Vergleich zum Debüt etwas zurückgefahren wurde. Trotzdem erinnert man sich, nicht zuletzt aufgrund der in 'IV' und 'V' eingestreuten akustischen Chor- und Bläser-Passagen, immer mal wieder an FUNERAL MIST. Das alles hat einen ordentlichen, wenn auch etwas zu trockenen Sound und ist handwerklich sauber dargeboten, die Gesangsleistung teilweise sogar sehr gut.
Die Itaker liefern in diesem Rahmen ein stabiles, in sich kohärentes und durchaus auch stilvolles Album ab, welches jedoch merklich an zu wenig Struktur und frischer Inspiration krankt – zumindest in meinen Ohren. Typisch ist ein zu lang ausgereiztes, monotones Riff, welches irgendwann plötzlich durch einen einigermaßen unmotiviert dastehenden Blast-Ausbruch zerhackt wird. So gibt es also in der Theorie einiges an Abwechslung, praktisch erweisen sich die Kompositionen aber als zu wenig stringent und die meisten Riffs als zu generisch. Dass sie es doch können, beweist ein Stück wie 'V', welches mit BURZUM 'Dunkelheit'-Gedächtnisgitarren und –Sounds aufwartet.
Trotz der auf den ersten Blick größeren Zugänglichkeit durch die kürzeren Songs, scheitert FIDES INVERSAs zweites Album am Songwriting, welches die nötige Sogwirkung erst ab der Hälfte ansatzweise zu entfalten weiß. Die Erschütterung des Titelgebenden "Mysterium, welches einen erschauern lässt und doch in seinem Bann hält", kurz: des Göttlichen, lässt sich nur schwerlich mit so einem Album vermitteln. Hier wird eher das Denken darüber zelebriert.
Was uns aber nicht egal ist, ist die Frage, ob sich sonst noch jemand das Zweitwerk "Mysterium Tremendum et Fascinans" zu Gemüte führen wollen würde. Was jetzt schon große Skepsis suggeriert, ist so böse gar nicht gemeint. Stilistisch bewegt man sich eher auf der musikalisch offenen, nicht-konservativen Seite lyrisch orthodoxen Black Metals. Will sagen, DEATHSPELL OMEGA springt einem schon im dissonant-repetitiven Eröffnungs-Instrumental entgegen und wird einem in den weiteren 50 Minuten noch das eine oder andere Mal in den Sinn kommen. Der Rest ist genretypisches Metzel-Einerlei, wobei die schwedische Note im Vergleich zum Debüt etwas zurückgefahren wurde. Trotzdem erinnert man sich, nicht zuletzt aufgrund der in 'IV' und 'V' eingestreuten akustischen Chor- und Bläser-Passagen, immer mal wieder an FUNERAL MIST. Das alles hat einen ordentlichen, wenn auch etwas zu trockenen Sound und ist handwerklich sauber dargeboten, die Gesangsleistung teilweise sogar sehr gut.
Die Itaker liefern in diesem Rahmen ein stabiles, in sich kohärentes und durchaus auch stilvolles Album ab, welches jedoch merklich an zu wenig Struktur und frischer Inspiration krankt – zumindest in meinen Ohren. Typisch ist ein zu lang ausgereiztes, monotones Riff, welches irgendwann plötzlich durch einen einigermaßen unmotiviert dastehenden Blast-Ausbruch zerhackt wird. So gibt es also in der Theorie einiges an Abwechslung, praktisch erweisen sich die Kompositionen aber als zu wenig stringent und die meisten Riffs als zu generisch. Dass sie es doch können, beweist ein Stück wie 'V', welches mit BURZUM 'Dunkelheit'-Gedächtnisgitarren und –Sounds aufwartet.
Trotz der auf den ersten Blick größeren Zugänglichkeit durch die kürzeren Songs, scheitert FIDES INVERSAs zweites Album am Songwriting, welches die nötige Sogwirkung erst ab der Hälfte ansatzweise zu entfalten weiß. Die Erschütterung des Titelgebenden "Mysterium, welches einen erschauern lässt und doch in seinem Bann hält", kurz: des Göttlichen, lässt sich nur schwerlich mit so einem Album vermitteln. Hier wird eher das Denken darüber zelebriert.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Christian Schwarzer