FIFTH ALLIANCE, THE - The Depth Of The Darkness
Mehr über Fifth Alliance, The
- Genre:
- Post Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Consouling Sounds
- Release:
- 30.08.2019
- Black
- Hekate
- Hellfire Club
- Into Extinction
- Aleister
Verstörend, beklemmend, entrückt - und etwas eintönig.
Eigentlich ist "The Depth Of The Darkness" von THE FIFTH ALLIANCE ja eine Scheibe ganz nach meinem Geschmack: Schwer atmende Gitarrenmelodien dehnen sich in beklemmend-entrückten, postapokalyptischen Albtraumpanoramen aus, während eine apathische Gesangsstimme ihre Grabesrede auf die letzten Atemzüge der Menschheit hält. Stimmungsmäßig lässt zunächst SAPHENAs Meisterwerk "Das Ende einer Wahrheit" grüßen, während die ausgedehnten, verschleppten Kompositionen nach DIRGEscher Post-Emotion und CULT OF LUNAs "Mariner"-Ausfahrt mit Julie Christmas klingen. Konkurrenz für letztgenannte Veteranen pünktlich zum Release von "A Dawn To Fear"?
THE FIFTH ALLIANCE hält sich aber nicht nur in resigniert-lebensfernen Post-Metal-Gefilden auf, sondern bricht immer wieder wie von Sinnen in nordische Schwarzmetallregionen aus. Der Opener 'Black' erwischt mich dabei völlig auf falschem Fuß; beinahe angewidert drehe ich den Sound leiser, als Silvia Berger mit einem Mal krächzt und röchelt wie eine Besessene. Mit etwas Ausdauer schaffe ich es aber durch die fünf ausufernden Kompositionen, und zur Albummitte, bei 'Hellfire Club', scheint mir das Quintett doch einen recht ausgewogenen Weg aus getragener Entrückung und rasendem Wahn gefunden zu haben. Nicht lange, dann wird mir "The Depth Of The Darkness" aber auch schon wieder zu eintönig, und als der zu guter Letzt nochmal etwas aufwühlende Abschluss 'Aleister' verklungen ist, bin ich irgendwie froh, die 40 Minuten überstanden zu haben.
Mit Black Metal tut man mir generell keinen Gefallen; da bin ich der ziemlich verkehrten Genrebeschreibung (Sludge? Post Hardcore??) aufgesessen. Prinzipiell ist "The Depth Of The Darkness" aber ein interessanter Genre-Grenzgang, da die Post-Metal-Standards ordentlich abgearbeitet werden und die schwarzmetallischen Elemente sich letztlich gefällig kontrastierend in das Grundgerüst einfügen. Leider mangelt es den fünf Tracks aber eben doch etwas an Abwechslung, und aufgrund der irrsinnigen Ausbrüche kommt auch die angenehm entrückte Grundstimmung nicht vollständig zur Entfaltung. Schöne Ansätze, aber noch ein gutes Stück entfernt von vergleichbaren etablierten Kapellen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause