FIFTH REASON - Within Or Without
Mehr über Fifth Reason
- Genre:
- Progressive Powermetal
- Nighttime Wishes
- Within
- River Of Lust
- Day\'s Undone
- Whore
- Only Angels Know
- Mourning Glory
- Neverland
Hurra, und wieder eine neue Schublade: „Psychotic Metal" würden FIFTH REASON ihr neuestes Werk „Within Or Without" gerne nennen - wieso auch immer. Gut metallisch angehauchter Prog würde auch reichen...
Es handelt sich bei FIFTH REASON um eine Art schwedisches All-Star-Projekt (u.A. Mitglieder und Ex-Mitglieder von MEMORY GARDEN, MEMENTO MORI, HEXENHAUS, TAD MOROSE), das bereits ’97 das Band-Debut „Psychotic" veröffentlichte. Damals bot die Band noch reichlich komplizierten, arg verspielten Prog-Metal, dem man zwar die technische Brillianz der Musiker anmerkte, den Kompositionen mangelte es jedoch deutlich an Homogenität und einer klaren Linie, so dass sich FIFTH REASON bisher noch keinen Namen machen konnten.
Das wird sich auch mit dem neuen Album kaum ändern, zu experimentell gehen die Jungs teilweise zu Werke, zu gezwungen modern wirkt das Album und zu unorientiert scheinen die Herren Musiker in ihren eigenen Soundcollagen umherzutappen.
Eröffnet ‘Nighttime Wishes’ noch sehr vielversprechend - treibendes Riffing, Powerdrumming, nette rhythmische Spielereien sowie eine gelungene Mischung aus Härte und melodischen, ruhigen Parts - , so schwächelt ‘Within’ schon etwas, bevor mit ‘River Of Lust’ einer der beiden absoluten Tiefpunkte auf dem Longplayer erreicht wird. Dermaßen ohne Konzept habe ich noch keine Band erlebt - nicht, dass FIFTH REASON unfähig wären, weit gefehlt, aber in dem Bemühen, möglichst viele Stile zu vereinen hat man schlicht und ergreifend ein Chaos kreiert, das weder in irgendeiner Art und Weise ansprechend noch mitreißend wirkt.
Klar hat auch ein Song wie ‘Whore’ (der zweite Durchhänger, bei dem man sich erfolglos an den Landsmännern PAIN OF SALVATION anzulehnen versucht) einige kurze, durchaus brilliante Momente wie beispielsweise die Soloparts, aber wirklich toll ist er nicht. Schade, denn ansatzweise können FIFTH REASON fast immer begeistern. Aber gerade dann, wenn ein fettes Riff zum Bangen einlädt, folgt ein vertrackter Part, der sich im Mittelteil des Songs viel besser gemacht hätte - dort jedoch werden die „progressiven" Spielereien nie wirklich ausgelebt. Somit hinterläßt das Ganze einen faden, halbgaren Beigeschmack, was alleine schon angesichts der fähigen Musiker unnötig ist.
Richtig geil geworden sind hingegen die atmosphärische Ballade ‘Only Angels Know’ und das mächtigst treibende sowie stark an NEVERMORE erinnernde ‘Mourning Glory‘ - ein Album voll solcher Songs, und es wäre ein Hammer der Marke FATES WARNING geworden, dessen bin ich mir sicher.
So bleibt unterm’ Strich ein sehr durchwachsenes Album, bei dem gerade mal die Hälfte der acht Songs zumindest ansatzweise begeistern können - schade drum.
Anspieltipps: Nighttime Wishes, Only Angels Know, Mourning Glory
- Redakteur:
- Rouven Dorn