FIGHT THE FADE - Apophysitis
Mehr über Fight The Fade
- Genre:
- Alternative Rock / Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- FIXT
- Release:
- 22.07.2022
- (Not) Enough
- Matter Of Time
- Old Wounds
- Where You Go I Go
- Metaphysical
- Buried
- Monster
- Lost It All
- Letting Go
- Stratosphere
- Cut & Run
- Revival
- On My Own
- Composure
Alternative-Metal-Fastfood aus den Vereinigten Staaten.
Die US-Amerikaner FIGHT THE FADE sind inzwischen seit dem Jahr 2009 gemeinsam unterwegs und haben mittlerweile vier Alben und eine EP veröffentlicht, die dem Quintett eine stattliche Hörerschaft auf den großen Streaming-Portalen eingebracht hat. Für den neuen Silberling "Apophysitis" haben die Alternative-Metaller einen Deal mit dem Label FIXT eingetütet, das dem Fünfer nun auch jenseits des großen Teichs mehr Aufmerksamkeit einbringen soll und das sich primär auf elektronisch angehauchte Rockmusik spezialisiert hat, was uns zumindest schon einmal einen Indikator liefert, wohin die Reise in den insgesamt 14 Kompositionen gehen wird.
Die Band selbst wirft dabei in der Beschreibung ihrer Musik gerne mit dem Namen LINKIN PARK um sich, wobei für mich die Parallele zu den Nu-Metal/Crossover-Megastars nicht so recht herauszuhören ist. Maximal Fronter Zene Smith lässt mit einem Mix aus Klargesang, Shouts und markerschütternden Screams vielleicht noch am ehesten Vergleiche mit Chester Bennington zu, wobei mir seine Darbietung nicht ganz so sehr durch Mark und Bein geht wie die des viel zu früh verstorbenen LP-Fronters. Überzeugend bringt Zene seine Texte trotzdem an den Mann, doch abgesehen davon ist das Material auf "Apophysitis" eher eine Mischung aus modernen Djent-Sounds, modernem Metalcore samt sehr präsenter Elektrospielereien und Alternative Rock.
Zumeist funktioniert dieser musikalische Mix ganz gut, denn gerade Zene kommt immer wieder mit einer interessanten Hookline um die Ecke und veredelt so die Songs, die abseits des Gesangs oft doch eher nach Schema-F gestrickt sind. Die Keyboards und Syntheziser liefern dabei ein melodisches Hintergrundrauschen, während die recht künstlich klingenden Drums dem ganzen ein solides Fundament verpassen. Die Gitarren liefern schlussendlich den nötigen Druck und sind auch für den einen oder anderen Breakdown zuständig, der für Muskelkater im Nackenbereich sorgen dürfte. Gerade dieses vorhersehbare Rezept sorgt allerdings mit fortschreitender Spielzeit auch dafür, dass "Apophysitis" irgendwie ein bisschen wie Zuckerwatte ist: Während des Verzehrs schmackhaft und süß, doch ein langer Sättigungseffekt will sich nicht einstellen. So bleiben auch die Kompositionen von FIGHT THE FADE nur dann wirklich hängen, wenn Zene am Gesang sämtliche Register zieht und Songs wie '(Not) Enough' oder 'Old Wounds' mit melodischen Widerhaken ins Gedächtnis von Hörern und Hörerinnen brennt. Abseits davon gibt es dann aber auch viel Alternative-Metal-Stangenware, aus der maximal noch das erstmalig richtig offenkundig von LINKIN PARK inspirierte 'Lost It All' mit seinen balladesken Tönen positiv heraussticht.
Fans von modernem Rock und Metal können trotz meiner eher harschen Worte bei "Apophysitis" ein Ohr riskieren, denn handwerklich spielt der Fünfer durchaus in der ersten Liga mit und wenn alles zusammenpasst, gibt es sogar ein paar kleine Hits zu entdecken. Nur kompositorisch fesseln mich die Songs ingesamt einfach nicht ansatzweise so sehr, wie es die Kompositionen der musikalischen Vorbilder oder anderer Newcomer der Marke TETRARCH in den letzten Monaten und Jahren konnten.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs