FIL DI FERRO - Hurricanes (Re-release)
Mehr über Fil Di Ferro
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Jolly Roger / Cargo
- Release:
- 01.01.2016
- Hurricanes
- Rock Fever
- The Fox
- Burning Metal
- King Of The Night
- Over The Light
- Get Ready
- Fil Di Ferro
Nachilfe in Sachen Italo-Metal.
Aufgrund des Kontaktes zu Jolly Roger Records aus Italien habe ich einige seltsame Veröffentlichungen aus den Achtzigern auf dem Tisch, die in Italien möglicherweise bekannt waren, aber in unseren Breiten nie auftauchten. Eine solche Band ist FIL DI FERRO aus Turin. 1986 erschien das Debüt "Hurricanes" auf Discotto Metal Records, wo immerhin auch Scheiben von HALLOWEEN, TORCH und AXE WITCH erschienen, aber eben auch eigene Entdeckungen.
FIL DI FERRO hat Wurzeln in den späten Siebzigern, als die Band ihre ersten zarten Gehversuche startete, und konnte mit zwei Fernsehauftritten erstmal aus sich aufmerksam machen, was dann 1986 zur Veröffentlichung des Debütalbums "Hurricanes" führte. Der Scheibe hört man das Erscheinungsjahr deutlich an, was nicht negativ gemeint ist. Der Sound ist roh, die Songs weigern sich, Attribute wie "reif" oder "filigran" zu tragen, stattdessen klingt "Hurricanes" häufig nach Achtziger-Teutonen-Metal, schnell, direkt auf die Zwölf und mit Herzblut vorgetragen. Dazu typische Metal-Lyrik und nachvollziehbare, oft sogar an den Rand des Kitsches geschriebene Gesangsmelodien wie in 'King Of The Night'. Ein paar Einflüsse aus den USA dürfen auch verwoben werden wie im Instrumental 'Fil Di Ferro'.
Häufig ist man zügig unterwegs, aber auch zünftige Midtempo-Rocker lockern das Ganze auf, sodass ich immer wieder an deutsche Klassiker, irgendwo zwischen GRAVESTONE, TYRANT und STEELER, erinnert werde. Sänger Sergio Zara ist ganz sicher kein Troubadour von Weltformat, aber das hat damals niemanden gestört und ist bei den klassischen Alben aus anderen Regionen auch kein Hinderungsgrund, und auch die Tatsache, dass die Band hörbar nur mit einem Gitarristen agiert, unterscheidet sie nicht grundsätzlich von weitaus bekannterer Achtziger-Ware, sodass Fans dieses Stils in die schnellen 'Burning Metal' und 'Over The Light', den Midtempo-Stampfer 'Get Ready', der an ACCEPT erinnert, und das vertrackt-bluesige 'Rock Fever' reinhören sollten.
"Hurricanes" ist kein verschollenes Meisterwerk, aber ein solides Stück Achtziger-Metal, das man kennen darf oder sogar sollte, allemal. Man muss ein gewisses Faible für die klassische Metal-Dekade haben, um das Album zu feiern, aber dann macht man sicher nichts verkehrt. Schön, dass diese musikalische Bildungslücke durch den Re-Release geschlossen wurde. Hier ist 'Hurricanes' als Beweis.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger