FINAL AXE - Beyond Hell's Gate (Collectors Edition)
Mehr über Final Axe
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Retroactive Records
- Beyond The Gate
- Baptized In Blood
- Are You Ready?
- No Time To Die
- Soldier Of Compromise
- Blind Faith
- Area 51
- Close To Deliverance
- Thrown In The Fire
- Don't Run Away
- War Cry
- Rated X
- Eternity
Schritt und Genialität in wenigen Minuten.
'Hätte, wäre, wenn..' scheint bei einer Band wie FINAL AXE eine absolut treffende Floskel zu sein. Könnte die Band nämlich nicht auf STRYPER-Drummer Robert Sweet als Namedropping-Option verweisen, wäre es um das Underground-Quartett denkbar schlecht bestellt. Dass der bereits vor fünf Jahren in 1000er-Limitierung veröffentlichte Silberling "Beyond Hell's Gate" nämlich trotz mangelhafter Qualitäten ein weiteres Mal aufgelegt wird und die Collector's Edition in ihrer Präsentation mehr damit beschäftigt ist, den namhaften Drummer anzupreisen, als die musikalischen Argumente hervorzuheben, spricht Bände.
Nun, fakt ist, dass die Scheibe stellenweise sogar neu aufgenommen wurde, man einen frischen Mix dazu gepackt hat und somit leider auch einen Akt der Selbstzerstörung durchführte, dessen weite Spanne zwischen Entsetzen ob der instrumentalen Möglichkeiten bis hin zum Frevel am klassischen Heavy Metal reicht. Die Axt ist spürbar herumgegangen - und sie hat ihre Spuren hinterlassen!
Wie gravierend das Ganze ist, zeigt sich bereits im Opener, der den Vegleich mit allen folgenden Nummern sogar auf Sparflamme noch locker für sich entscheidet. 'Baptized In Blood" ist nämlich ein richtig famoses 80's-Metal-Geschoss, das den Hunger auf diesen Stoff um ein Vielfaches potenziert und die Enttäuschung in den folgenden Stücken noch viel schlimmer macht.
Schon in 'Are You Ready?' und 'No Time To Die' macht sich die moderne Produktion bemerkbar, bei der auch einzelne Synthies und Samples eingemischt wurden, die für diesen Sound überhaupt nicht tragbar sind. Doch das Dilemma geht Schritt für Schritt weiter und erlebt im spacigen 'Area 51' seinen absoluten Negativ-Höhepunkt. Vom traditionellen Heavy Metal zum elektronischen Chaos - hier erfährt man in wenigen Minuten die Unterschiede zwischen Genialität und vollkommenem Schrott!
Alles wäre schließlich halb so schlimm, würden FINAL AXE zum Ende hin einfach nur gute Songs anbieten. Doch egal in welchen Temporegionen die Band ackert; es kommt nicht mehr viel Brauchbares zustande. 'War Cry' und 'Eternity' bleiben noch als brauchbares Material zurück. Ansonsten ist "Beyond Hell's Gate" in der Neufassung ein Sinnbild für die schnelle Mark - die FINAL AXE mit diesem Teildesaster aber definitiv nicht verdienen werden!
Anspieltipps: Baptized In Blood, War Cry
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes