FINAL ERROR - Daemonium In Nobis
Mehr über Final Error
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Kernkraftritter Records
- Release:
- 05.09.2025
- Hellbrain
- Daemonium In Nobis
- Enough Is Enough
- Scaffold
- Desolated Gorefest
- Mortify
- Curse Of Death
- Angel Of Darkness
- Silence
- Dance Of Dark Grace
Ein Brecher vor dem Herren!
Kann eine einzige kleine Schwäche einen massiven Effekt auf die finale Beurteilung einer neuen Platte haben? Diese Frage habe ich mir anfänglich gleich mehrfach gestellt, als die neue Scheibe von FINAL ERROR erstmalig durch meine Boxen gerauscht ist, selbst zweifelnd, ob man hier tatsächlich von einer Schwäche reden sollte. Was aber irgendwie immer wieder störend auffällt, ist die Akzentuierung bei den Vocals, die recht schnell darauf schließen lässt, dass hier kein Native Speaker am Werke ist, sondern eher teutonisches Blut hinterm Mikro steht. Schlimm? Letzten Endes nicht, aber wenn man sich ein wenig reinsteigern möchte, kann man dies durchaus als anstrengend empfinden.
Letzteres gilt für das Songmaterial von "Daemonium In Nobis" auf gar keinen Fall. Die Jungs aus Lippstadt haben ihre dritte Full-Length in einen massiven Brecher verwandelt, der deutlicher als zuvor auch in den Todesblei-Sektor hineinragt und gerade bei den Sägen gerne auch mal Death-Metal-taugliche Ware anbietet. Hier kommt auch die vornehmliche Konzentration auf Midtempo-Songwwriting ins Spiel, die diesen Grenzübergang gelegentlich verstärkt und FINAL ERROR nicht mehr nur für die Thrash-Gemeinde interessant macht. Diese jedoch ist immer noch der erste Ansprechpartner für eine Platte wie "Daemonium In Nobis", vor allem was die peitschenden Drums und die drückenden Gitarrenwände angeht.
Die Band mag zwar nicht ganz so forsch um temporeiche Offensiven bemüht sein, doch die Handschrift der letzten SODOM-Releases ist hier inspirativ zu erkennen und führt die Kollegen zu absoluten Höchstleistungen und ihrem bis dato bestem Material. Stücke wie 'Desolate Gorefest' und 'Curse Of Death' brennen sich sofort ein, das teuflische Titelstück ist ebenfalls schnell gespeichert und das ruhig startende, später alles vernichtende 'Angel Of Darkness' entpuppt sich als absoluter Höhepunkt einer Veröffentlichung, die mit Highlights nicht geizt.
Nach mehreren Umdrehungen ist schließlich auch klar, dass die eingangs angesprochenen Bedenken den Gesang betreffend nicht mehr Thema sein müssen. FINAL ERROR kann dieses vermeintliche Defizit mit richtig starkem Songwriting und einer sehr, sehr entschlossenen Darbietung locker kompensieren. Elf Jahre nach Bandgründung ist es für die Westfalen endgültig an der Zeit, die nächste Stufe zu erklimmen. Eine Platte wie "Daemonium In Nobis" sollte hier verdammt hilfreich sein.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes