FINAL HOUR - Final Hour
Mehr über Final Hour
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Wargear Records
- Release:
- 23.02.2018
- Soulless Wanderer
- Future Fortune
- Never Bow Down
- Dark Spirit
- Raven's Call
- The Ravens
- Line Crossing
- Soldiers Of Misfortune
- Once You've Spilled
- On The Line
- Mirror Image
- The Grand Imposters
- The Final Hour
Die ideale Begleitung für die letzte Stunde auf Erden
Manchmal fällt die Unterscheidung schwer. Ist es Melodic Death Metal oder Metalcore? Dieses Problem stellt sich mir auch auf "Final Hour", dem Debütalbum der dänischen Truppe FINAL HOUR. Laut eigener Aussage, spielt das Vierergespann wohl Melodic Death Metal, aber eigentlich ist es ja auch egal, wie man die Musik einer Band betitelt. Hauptsache ist schließlich, dass die Musik gut ist.
Und "gut" ist eine absolute Untertreibung bei "Final Hour". Direkt der Opener 'Soulless Wanderer' ist ein Tritt in den Allerwertesten. Geile Riffs, schöne Melodien und brutale Vocals. Die Core-typischen Gesangspassagen laufen zwar kurz Gefahr langweilig zu werden, in genau diesem Moment streut FINAL HOUR jedoch kurze klare Vocals ein und peppt den Song dadurch auf. 'Future Fortune' knüpft gnadenlos an den Qualitäten des ersten Songs an und langsam beschleicht mich zum ersten Mal der Gedanke, dass hier ein wirklich grandioses Album vorliegen könnte. Auch bei diesem Track sorgen wieder Shouts und klare Vocals für schöne Kontraste. Gegen Ende des Songs zeigt FINAL HOUR auch noch seine brutalere Seite und prügelt in gleichhoher Qualität zum finalen melodischen Refrain. 'Never Bow Down' sorgt dann für einen ordentlichen Nackenbruch, denn hier muss man einfach mitbangen. 'Dark Spirit' dürfte mit seinem Einstieg live für diverse Wall Of Deaths oder Circle Pits sorgen.
'Raven's Call' lässt dann erstmal ein bisschen Ruhe einkehren. Regenfall, und eine Akusitk-Gitarre bauen eine Spannung auf, die sich dann in 'The Ravens' entlädt. Könnte ein gutes Opening für Konzerte sein. 'Line Crossing' besticht ebenfalls durch geile Riffs und sogt durch seine kurze cleane Vocal-Passagen, die stellenweise an neue IN FLAMES erinnern, für Abwechslung. Aber überhaupt muss man sagen, dass die beiden Gitarristen Jesper und Jacob ihr Handwerk mehr als verstehen: Die Gitarrenarbeit auf "Final Hour" ist grandios. Für mich ist zu diesem Zeitpunkt klar: Kommt in den restlichen Songs nicht noch eine oder zwei Enttäuschungen, muss ich hier ernsthaft über die Höchstnote nachdenken.
Während 'Soldiers Of Misfortune' im gewohnten Stil daher kommt überrascht 'Once You've Spilled' mit frischem Heavy-Metal-Gitarrensound. Das Anfangsriff ist purer Heavy Metal und verleiht "Final Hour" nochmal ein bisschen frischen Wind. 'On The Line', 'Mirror Image', 'The Grand Imposters' enttäuschen ebenfalls nicht und so bleibt nur noch das finale 'The Final Hour' um mich von der Höchstnote abzubringen. Aber dieses besagte Finale beginnt mit einer Epik, wie es sich beinahe für einen Song gehört, der als Bandhymne herhalten dürfte. Nach eben jener Epik folgt ein Riff-Gewitter, das den bis hierhin schon arg verwundeten Nacken endgültig ins Jenseit befördern.
FINAL HOUR liefert hier ein Debütalbum ab, dass von vorne bis hinten einschlägt, den Hörer dauerhaft fesselt und zum Abschluss in bester "Das Beste kommt zum Schluss"-Manier nochmal richtig die Keule schwingt und die Welt abreißt. Jetzt weiss ich, warum Band, Album und der finale Track FINAL HOUR heissen: Spätestens nach dem letzten Ton steht kein Stein mehr auf dem anderen. Wenn ich meine finale Stunde mit FINAL HOUR verbringen kann, dann kann der Weltuntergang gerne kommen!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Mario Dahl