FINAL STORY - Carpathia
Mehr über Final Story
- Genre:
- Metalcore / Post-Hardcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Redfield Digital
- Release:
- 04.12.2015
- Intro
- Enter Your Burial
- Carpathia
- Epiphany
- Empire
- Bless The Sinners
- Ocean
- The Die Is Cast
- Stars
- Love Die Repeat
- Homes & Hearts
- Unaware
Poppiger Metalcore aus der Schweiz.
FINAL STORY nennt sich das Quintett aus der Schweiz, das uns mit "Carpathia" sein Debütalbum vorlegt und die Welt mit einer sehr modernen und poppigen Post-Hardcore-Variante erobern möchte. Die elf Songs sind sehr gut produziert, wobei mir persönlich die Klampfen ruhig noch ein bisschen mehr hätten braten dürfen. Das widerspricht jedoch wahrscheinlich dem kommerziellen Gesamtansatz.
Die Eidgenossen gehen mit viel Liebe zum Detail an die Sache heran und haben den klassischen Metalcore-Sound mit allerhand modernen Spielereien aufgepeppt – als Beispiel sei mal hier eine Band wie DEAD BY APRIL genannt. Das macht das Album interessant und hebt es ein wenig aus dem sonstigen Genre-Einheitsbrei hervor. In den 45 Minuten wird viel mit den derzeit vorhandenen elektronischen Möglichkeiten gearbeitet, symphonische Elemente eingebaut ('Carpathia') und gar aktuelle Dancefloor-Trance-Beats ausgepackt ('Bless The Sinners', 'Unaware'). Das führt ab und an zu einem wahren Sound-Overkill, der in Zukunft noch stärker kanalisiert werden sollte. Auch wenn das schon ziemlich abgefahren klingt, gilt: Mehr ist nicht immer besser. Gerade die Dance-Anleihen sollten überdacht werden, denn als Farbtupfer funktioniert das super, doch als wiederkehrendes Element wirkt es in meinen Ohren befremdlich und deplatziert. Bei aller Kompaktheit und poppiger Songstruktur gefallen mir die fünf Jungs vor allem dann am besten, wenn sie einfach mal Leine lassen und komplett durchdrehen ('Epiphany'). Davon darf es gerne mehr geben.
Der gewohnte Mix aus härterem und melodischem Gesang hält sich in Grenzen, denn Mathias Sax setzt überwiegend auf seine gute klare Stimme. Überraschend und positiv ist, dass er im härteren Bereich kein Hardcore-Geschrei, sondern tiefe Growls einsetzt. Mich würde es trotzdem nicht wundern, wenn der Anteil an melodischem Gesang in Zukunft noch deutlich zunimmt und die tiefe Tonlage aus der Startelf verdrängt. Und auch wenn der Klargesang im grünen Bereich ist, herrscht fast durchgehend die gleiche Klangfarbe vor, sodass sich keine richtige Tiefe und Dynamik entwickelt. Das Gesamtergebnis wirkt entsprechend ein wenig austauschbar, und die streckenweise etwas braven Refrains möchten an der einen oder anderen Stelle nicht zünden.
Die Schweizer FINAL STORY haben auf ihrem Debütalbum, das mit einem starken Cover daherkommt, vieles richtig gemacht. Fans der alten Metalcore-Schule werden ihre Probleme mit "Carpathia" bekommen, die neue Generation sollte das Scheibchen aber auf jeden Fall mal antesten.
Anspieltipps: Epiphany, Empire
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Chris Staubach