FINAL VENGEANCE - ... Within The Realm
Mehr über Final Vengeance
- Genre:
- Us Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Texas Metal Underground
- FINAL ASSAULT
- Sea Of Never More
- Chemical Sin
- Wasteland
- Catastrophic Horrors
- Terrorist
- M.G.III
- VENGEANCE
- Dark Side
- Within The Realm
- Man Made Murderer
- Voices From Beyond
- waken The Child (live)
Obskurer Texas Metal mit AGENT-STEEL-Flair.
Ich dachte ja immer, ich hätte ein wenig Ahnung von der texanischen Metal-Szene der 80er-Jahre. Immerhin wuchs dort die vielleicht größte und innovativste Techno-Thrash-Szene heran, die solche Bands wie WATCH TOWER, SA SLAYER oder ARCANE hervor brachte. Allerdings sind mir bislang weder FINAL ASSAULT noch deren Nachfolger VENGEANCE - die hier zusammengefasst FINAL VENGEANCE gennant werden - über den Weg gelaufen. Gespannt lege ich also die kleine Silberscheibe in meinen Player und harre der Töne, die mich da nun berauschen sollen.
Und gleich die ersten Sekunden des Albums machen klar, dass uns das neue Label Texas Metal Underground-Records auf eine herrliche Zeitreise entführen möchte. Schon das Klangbild versetzt den offenohrigen Hörer in die Zeit des Tapetradings und der Demokassetten. Und das ist auch gut so, denn durch einen leicht höhenlastigen Sound werden die Kompositionen ja nicht schlechter. Sprach ich in der Einleitung von Techno-Thrash, so bewegen sich beide Bands eher im Segment US Metal, verbergen aber zu keiner Sekunde ihre geographische Herkunft. Während Sänger Alexander Robles III leichte Parallelen zu John Cyriis aufweist, tendiert man in den schnelleren Momenten musikalisch in Richtung HELSTAR. Ich verweise mal fröhlich verzückt auf 'Wasteland' mit absolut genialer Gitarrenarbeit und fett-hackenden Rhythmen. Das würde auch auf einer "Remnants Of War" eine gute Figur abgeben. An anderen Stellen orientiert man sich an frühen QUEENSRYCHE-Werken und 'M.G.III' wird nicht nur mich an 'The Traveller' von den bereist genannten Agenten erinnern. Gänsehaut-Nummer.
Während andere Musiker durch die Namensänderung ihrer Band verkünden wollen, dass sie ihre musikalische Ausrichtung geändert haben, ist dies bei unserem Goldkehlchen und seinem Bassisten nicht der Fall. Auch die vier Studiosongs (eigentlich würde Aufnahmegarage auch passen), wie auch der abschließende Livesong setzen die Linie von FINAL ASSAULT gekonnt fort, wobei sich vor allem 'Dark Side' als superber Ohrenfeger entpuppt. Die ganze Chose ist mehr im Midtempo gehalten und wirkt insgesamt beinahe etwas mystisch, was sehr originell klingt. Wieso dieses Demo damals nicht im Underground angekommen ist, kann man wohl heuer nicht mehr rekonstruieren. Vielleicht liegt der Unbekanntheitsgrad der Band(s) ja auch darin begründet, dass man irgendwann einmal bei Azra Records unter Vertrag stand und dort sogar zwei der FINAL-ASSAULT-Songs als Picture Disc erschienen sind. Und wir alle wissen, was aus den meisten Bands dieses Labels geworden ist. Mit Ausnahme von OVER KILL und vielleicht noch JAG PANZER, sind die Bands allesamt sang- und klanglos untergegangen, während die in minimaler Auflage produzierten Shapes und Picture Scheiben heute als Raritäten nicht unbeträchtliche Summen erbringen. Die Welt ist komisch. Auch im Underground.
Ich hoffe, dass TMU Records in Zukunft noch weitere Releases dieser Qualität nachschieben werden, denn die texanische Szene beherbergt noch etliche verborgene Perlen., die nur darauf warten, ausgegraben zu werden. Und wenn die superbe Umsetzung der nachfolgende Tonträger ebenso detailliert ausfällt, ist hier gerade ein neues Label entstanden, auf das der Qualität suchende Freak ein Auge haben sollte.
Anspieltipps: Wasteland; Dark Side; MGM III; Within The Realm
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae