FIND ME - Dark Angel
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2015
Mehr über Find Me
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 04.12.2015
- Nowhere To Hide
- Let Love Rule
- Forever
- Another Day
- Dark Angel
- Bleed In The Rain
- Face To Face
- Where Do I Go
- Midnight Memories
- Don't Slip Away From Me
- Did You Feel Any Love
- I'm Free
Plüschig-kräftiger Melodic Rock.
Zu echtem AOR gehört ein gewisser Kitschfaktor, ein starker Sänger und Melodien, die man auch gerne beim zweiten Hören bereits mitträllern kann. Wenn das die Checkliste für ein gutes Album dieses alten, aber nicht veraltetem Genres wäre, dürfte ich bei FIND ME drei Haken setzen. Besonders die starke Stimme von Sänger Robbie LaBlanc macht mächtig Spaß. Typischer AOR, klar, aber der hochqualitativen Sorte. Dafür sorgt auch Rock- und Metal-Tausendsassa Daniel Flores, der für die Kompositionen und das Schlagzeugspiel verantwortlich zeichnet. Dabei hat er eine ganze Reihe echter Kracher produziert, angefangen vom Opener 'Nowhere To Hide' über die emotionale Powerballade 'Forever' und das keyboardlastige 'Another Day' bis hin zu dem an die seligen Achtziger erinnernde 'Where Do I Go'.
Das Keyboard ist allgemein dominant, wahrscheinlích hat Flores die meisten der Songs mit Tasten komponiert und die Band widerstand der Versuchung, die Keys zu stark zurückzunehmen, denn die Lieder klingen tatsächlich so, wie sie sind, stimmig und rund. "Dark Angel" verbindet Kraft und Plüsch zu einer Einheit, die richtig Spaß macht, wenn man sich denn auf die Extraportion Melodie einlässt. Gitarrist Philip Lindstrand von STRONG hält sich häufig zurück, rockt songdienlich und unaufdringlich, überlässt das Rampenlicht freiwillig Robbie LaBlanc, was dem Album gut tut. Hier sind keine Musiker am Werk, die meinen, etwas beweisen zu müssen. Show? Fehlanzeige. Dafür ein Dutzend AOR-Hymnen, die natürlich wenig Originalität verbreiten, aber bis auf das dann doch zu vorhersehbare und generische 'Don’t Slip Away' zünden.
Unter dem berühmten Strich ist "Dark Angel" ein großartiges, unoriginelles, kraftvolles, tausendmal gehörtes, unterhaltsames AOR-Album. Genau das Futter also, das sich Melodic-Rock-Freunde erhoffen. Deswegen gibt es hier die Kaufempfehlung für selbige und die Warnung an alle anderen, die von Stadion-Rock Plaque kriegen, sich lieber woanders umzusehen. Aber die schlagen bei Frontiers-Veröffentlichungen sicher eh nicht versehentlich zu. Wir anderen danken dem italienischen Label für das Juwel.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger