FINNUGOR - Darkness Needs Us
Mehr über Finnugor
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- New Aeon Media / Plastic Head Music
- Release:
- 09.08.2004
- Darkness Needs Us
- Lord Of The Darkest Freedom
- Hand Of Light
- Vigour Of The Dead
- Wings Of Kryy
- Bearer Of Moonlight Decay
- Lycanthropic Warmasters
- Fire-Raiser Of Devastation
- We Came Back With The Nightfall
- Mortal Reality
- Our Blood Is The Ocean
- Forest Of Bane
- Wings Of Kryy (Subtracted Blast Mix)
So schnell kann das gehen: Vor einem Jahr noch bescherten uns FINNUGOR mit "Death Before Dawn" ein wirklich starkes Album und schon kurze Zeit später rennt die halbe Black-Metal-Elite dem Duo die Bude ein, um an ihrem neuen Album teilzuhaben. So konnten Tomi Kolliola (alias Godslayer Of Vassago) und Bandchef Gabriel Wolf ganze zehn Leute für ihren dritten Silberling ins Studio einladen, die allesamt dazu beigetragen haben, dass "Darkness Needs Us" ein wirklich ebenbürtiger Nachfolger zum Mitte letzten Jahres erschienenen "Death Before Dawn" ist.
Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem symphonischen Black Metal, der auch hier mit all seinem Bombast dargeboten wird und von bedrohlichen sphärischen Parts über horrorartige Passagen bis hin zu aggressiven Attacken so ziemlich alles zu bieten hat, wofür dieses Genre steht. Aber auch traditionelle Töne und Einflüsse aus dem Folk wurden verarbeitet und unterstreichen die Vielseitigkeit, mit der FINNUGOR zu Werke gehen.
Nur, und das ist eigentlich der größte Kritikpunkt an dieser Platte, ist die Umsetzung mit dem Keyboard dieses Mal bei weitem nicht so gut gelungen wie noch auf dem direkten Vorgänger, weil der Klimperkasten zum einen viel zu weit im Vordergrund steht und zum anderen auch mit einem überaus kitschigen Klang daherkommt, was der Atmosphäre dieser CD manchmal erheblichen Abbruch tut. Besonders negativ macht sich dies bei den langsameren Stücken wie etwa 'Hand Of Light' und 'Forest Of Bane' bemerkbar, die zudem noch mit sehr wenig Gesang auskommen müssen und so dem eh schon extra-opulenten Keyboard einfach zu viel Spielraum lassen. Auch der Härtefaktor leidet unter dieser Entwicklung, so dass trotz der stellenweise auftretenden Raserei letztendlich die Heaviness unter den Teppich gekehrt wird, bestes Beispiel ist da das treibende 'Mortal Reality'.
Andererseits haben FINNUGOR auch auf "Darkness Needs Us" einen ganzen Haufen erstklassiger Black-Metal-Kompositionen am Start, die grob gesehen wie eine Mischung aus DIMMU BORGIR, EMPEROR und LIMBONIC ART klingen und in Sachen Bombast sogar mit diesen Truppen mithalten können. Um es aber auch qualitativ mit diesen großen Namen aufnehmen zu können, hätten neben den kritisierten Keyboard-Spielereien auch alle Songs auf dem selben hohen Niveau sein sollen wie das hymnische 'Bearer Of Moonlight Decay' oder das flotte 'Our Blood Is The Ocean', bei dem die epischen Chöre zum Ende hin für die erste Gänsehaut sorgen. Dazwischen (vor allem im mittleren Teil der Scheibe) gibt es natürlich auch einige starke Songs wie zum Beispiel 'Wings Of Kryy', 'Fire-Raiser Of Devastation' und 'We Came Back With Nightfall', nur bleiben FINNUGOR im Gesamtüberblick ein Stück hinter den berechtigt hohen Erwartungen zurück. Denn eines ist klar: Wer mit Gaststars wie Attila Csihar (ex-MAYHEM, ABORYM, TORMENTOR), Frederic Mercier (DAGORLAD), Sture Dingsoyr (WINDIR), MORFEUS (ex-LIMBONIC ART, DIMENSION F3H) und RMS Hreidmarr (ANOREXIA NERVOSA) - und damit habe ich nur die Hälfte der Namen genannt - zusammenarbeitet, von dem erwartet man schon fast einen Klassiker. Den liefern uns FINNUGOR jedoch leider nicht, haben es aber dennoch geschafft, ein wirklich gutes und überzeugendes Album herauszubringen, das man sich als Anhänger des symphonischen Schwarzmetalls durchaus mal genehmigen sollte.
Anspieltipps: Bearer Of Moonlight Decay, We Came Back For Nightfall, Our Blood Is The Ocean
- Redakteur:
- Björn Backes