FINSTERFORST - Wiege der Finsternis
Mehr über Finsterforst
- Genre:
- Folk/Pagan Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Sieg und ewig Leben
- Schatten der Nacht
- Das Dunkle aller Welten
Der Schwarzwald. Idyllische, grüne, nahezu unberührte Natur, komische Hüte und alkoholisierte Kirschtorten. Dass sich hier ein paar Jungs - genau genommen ein Sextett - zusammenschließen mussten, um den Rest der Welt mit paganistischen Klängen zu versorgen, war schon fast klar.
Doch diese Burschen hier sind keine 08/15-Kapelle. Die drei Songs umfassende Demo-CD, welche ganze 26 Minuten dauert, schafft es, den geneigten Hörer direkt in ihren Bann zu ziehen. Vor dem inneren Auge offenbart sich eine Welt voll epischer Schlachten gegen Untote, dem Kreislauf der Elemente und magischer Kreaturen im Wandel der Zeit. Untermalt werden diese machtvollen Geschichten von einer herrlich aggressiven, dennoch recht gut verständlichen Krächzstimme, fies hochgestimmt schredderner, perfekter Gitarrenarbeit und einer auf Höchstgeschwindigkeit getrimmten Schießbude, welche leider aus dem Computer kommt, da sich zu Zeit der Aufnahmen noch kein Fellvergewaltiger finden ließ.
Den Hauptcharakter der Band macht aber das eingesetzte Akkordeon aus. Dieses katapultiert die Scheibe auf neue Ebenen des Genres und ist für die Wirkung auf den Hörer essentiell. Die typisch abgehackten Folkklänge, die dieses Instrument ausspuckt, sind in den Songs perfekt eingesetzt, klingen nie schief bzw. fehl am Platz und setzen interessante Akzente. Man wird nicht nur zum Mitschunkeln eingeladen, man kann einfach nicht anders. Die Töne gehen direkt ins Knochenmark über und setzen den Körper unweigerlich in eine hektische Hin- und Her-Bewegung.
Dadurch, dass diese Melodien nicht aus einem Keyboard kommen, wird dem Silberling eine gewisse Authentizität einverleibt, die das Gewisse Etwas ausmacht.
Unterstützt wird das Ganze von der bekannten irischen Tin Whistle, die die Akkordeonarbeit im gewissen Maße unterstreicht, und einem interessanten Basstapping an einigen Stellen, welches sehr förderlich für beliebte Nackenarbeit ist.
Das fast durchgehend schnelle Liedgut wird zwischendrin durch einige majestätische, trotzdem sehr folkige Passagen unterbrochen, welche wieder Zeit zum Atmen lassen und dem Hörer Hunger auf mehr machen.
Für mich ist diese Eigenproduktion eine der potentialreichsten Scheiben, die die Metalwelt die letzten Jahre herausgebracht hat.
Wer also auf eine Gelungene Mischung aus EQUILIBRIUM, MOONSORROW, KROMLEK, WINDIR und FINNTROLL steht, hat einen Pflichtkauf zu tätigen!
- Redakteur:
- Sebastian Schneider